Jean Genet is Dead

Junge Männer, vereinzelt und schutzlos einer gnadenlosen Sonne ausgesetzt. Ihre Blicke gehen suchend ins Weite. Verwaiste Orte erscheinen wie vage Zufluchtsversprechen. An einer Gefängniswand entsteht ein explosives Bild des Begehrens, voller Hoffnung auf Freiheit. Lustvoll mischt Constantine Giannaris Licht und Farben mit den Texturen von Super 8- und Videomaterial, um Gedankengängen des Dichters Jean Genet Ausdruck zu verleihen. Unter dem Eindruck der Aids-Epidemie thematisiert er Liebesverlangen, Isolation und Bedrohung durch den Tod in einem von Unruhe aufgeladenen kinematografischen Delirium.
von Constantine Giannaris
mit Steve Maclean, Giannis Giannaris, Rafael Peña Cruz, Didier Lestrade, Mustapha Chellali, Ahmed Boumediene, Connie Giannaris
Vereinigtes Königreich 1987 Englisch 33’ Farbe & Schwarz-Weiß

Mit

  • Steve Maclean (Filmemacher)
  • Giannis Giannaris (Kunstmaler Linguist)
  • Rafael Peña Cruz (Autor)
  • Didier Lestrade (Journalist Aktivist Autor Fotograf)
  • Mustapha Chellali (Badegast 1 - Polizist)
  • Ahmed Boumediene (Badegast 2 - Wachmann)
  • Connie Giannaris (Filmemacher)

Stab

Regie, Buch Constantine Giannaris
Texte Jean Genet aus „Tagebuch eines Diebes“ und „Wunder der Rose“
Kamera Constantine Giannaris
Montage Constantine Giannaris
Musik Sally Herbert Variationen von „Ambient Music for Airports“, Brian Eno 1977
Ton Constantine Giannaris
Ausstattung Constantine Giannaris
Stimme Jamie
Produzent*in Constantine Giannaris

Weltvertrieb

Constantine Giannaris Films

Produktion

Constantine Giannaris Films

Constantine Giannaris

Geboren 1959 in Sydney. Nachdem er in Australien der Schule verwiesen wurde, besuchte er in den Jahren der griechischen Militärdiktatur eine englischsprachige Schule in Athen und beteiligte sich dort am Studentenaufstand am Polytechnio. Mit 17 zog er nach England und studierte dort Geschichte und Wirtschaftswissenschaften. Sein Promotionsstudium in Russisch brach er nach einem Besuch im Moskau der Vor-Perestroika-Zeit ab. Er schrieb für die linke Wochenzeitschrift Socialist Organizer, war Mitglied der „Lesbians and Gays Support the Miners”-Gruppe der 80er-Jahre und begann, erste Filme zu drehen. Außerdem realisierte er Musikvideos für die Bands Bronski Beat und Communards. Giannaris' Filme wurden vielfach auf internationalen Filmfestivals gezeigt. Nach Jean Genet is Dead zeigte das Panorama auch die Filme Apo tin Akri tis Polis, Omiros und Man at Sea. Dekapentavgoustos lief 2002 im Wettbewerb.

Filmografie (Auswahl)

1987 Jean Genet is Dead; Kurz-Experimentalfilm; Panorama 1989 Trojans; Kurzfilm; Panorama 1991 Caught Looking; Kurzfilm; Panorama 1998 Apo tin akri tis polis (From the Edge of the City); Panorama 2001 Dekapentavgoustos (One Day in August); Wettbewerb 2004 Omiros (Hostage); Panorama 2010 Man At Sea; Panorama 2015 Spring Awakening 2016 Techniques of the Body - Stavros Niarchos Foundation; in Zusammenarbeit mit Mark Mazower; Kurzfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2019