Die allseitig reduzierte Persönlichkeit – Redupers

The All-Round Reduced Personality – Redupers
Edda Chiemnyjewski ist 34, geschieden, Mutter eines anhänglichen Schulkindes und von Beruf Pressefotografin. Nebenher bereitet sie mit anderen Westberliner Fotografinnen eine Ausstellung vor, die ein Bild der Stadt zeichnen soll. Weil das vom Senat geförderte Projekt die ursprünglichen Dimensionen aber zunehmend übersteigt, muss Edda einiges in Bewegung setzen, um Auftraggeber und Pressevertreter von ihrer Vision zu überzeugen … In ihrem essayistischen Spielfilm schildert Helke Sander aus feministischer Perspektive, ironisch und klug das allgemeingültige Dilemma einer berufstätigen Frau, die sich in ihren zerstückelten Alltagserfahrungen als das Gegenteil einer „allseits entwickelten Persönlichkeit“ (DDR-Jargon) empfindet. In den fragmentarischen Episoden ihrer Erzählung dokumentiert sie zudem das Weichbild der geteilten Stadt, wie auch den Lebensstil und Kulturgeschmack der künstlerischen Eliten im Westen. Seine Authentizität bezieht der Film nicht zuletzt aus zahlreichen Originalaufnahmen der Fotografin Abisag Tüllmann (1935–1996); sie spielt in Redupers eine kleine Rolle, in der sie die Probleme ihres Berufs reflektiert.
von Helke Sander
mit Helke Sander, Joachim Baumann, Andrea Malkowsky, Ronny Tanner, Gesine Strempel, Gislind Nabakowski, Gisela Zies, Helga Storck, Abisag Tüllmann
Bundesrepublik Deutschland 1978 Deutsch 98’ Schwarz-Weiß Altersfreigabe FSK 6

Mit

  • Helke Sander
  • Joachim Baumann
  • Andrea Malkowsky
  • Ronny Tanner
  • Gesine Strempel
  • Gislind Nabakowski
  • Gisela Zies
  • Helga Storck
  • Abisag Tüllmann

Stab

Regie, Buch Helke Sander
Kamera Katia Forbert
Montage Ursula Höf
Ton Gunther Kortwich
Regieassistenz Renate Sami
Produzent*in Clara Burckner
Redaktion Maya Faber-Jansen

Zusatzinformationen

Kopie: Arsenal – Institut für Film und Videokunst e.V., Berlin

Helke Sander

Geboren 1937 in Berlin. Sie besuchte zunächst eine Schauspielschule in Hamburg, bevor sie 1959 nach Helsinki ging, wo sie Germanistik und Psychologie studierte und als Regisseurin für Theater und Fernsehen arbeitete. Nach ihrer Rückkehr nach Berlin nahm Sander ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) auf, zugleich realisierte sie erste Kurzfilme. 1968 gehörte sie zu den Begründer*innen des „Aktionsrates zur Befreiung der Frauen“. Helke Sander lehrte Film an der Hamburger Hochschule für bildende Künste und ist neben ihrer Filmarbeit auch als Autorin tätig.

Filmografie

1966 Subjektitüde (Subjectitude); 4 Min., Special 2005, Retrospektive 2016 1971 Eine Prämie für Irene; 50 Min. 1977 Redupers – Die allseitig reduzierte Persönlichkeit (The All-Around Reduced Personality – Outtakes); 98 Min., Retrospektive 1990, Forum 2010, Retrospektive 2019 1981 Der subjektive Faktor; 138 Min. 1984 Der Beginn aller Schrecken ist Liebe; 117 Min. 1985 Nr. 1 – Aus Berichten der Wach- und Patrouillendienste (From The Reports Of Security Guards & Patrol Services Part 1); 10 Min., Wettbewerb 1985, Retrospektive 2010 1991 BeFreier und Befreite (Liberators Take Liberties); 180 Min., Panorama 1992 1997 Dazlak; 89 Min. 2001 Dorf; 90 Min. 2005 Mitten im Malestream; 92 Min.

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2020