Jibril

Auf einer Party tauschen Maryam und Jibril Blicke. Jahre später trifft Maryam den jungen Mann zufällig wieder, als sie ein Paket im Gefängnis abgeben soll. Der Empfänger ist Jibril, der dort eine mehrjährige Strafe verbüßt. Die Anziehung zwischen der alleinerziehenden Dreifach-Mutter und dem Häftling ist noch genauso stark wie damals. Mit Feuereifer stürzt sich Maryam in die vorerst weitgehend platonische Romanze, die auf beiden Seiten einerseits Sehnsüchte stillt, andererseits aber auch Verlangen weckt. Doch eine Beziehung mit jemandem zu führen, der nicht anwesend ist, der an ihrem Leben nicht partizipieren, den sie nicht einmal richtig kennenlernen kann, ist eine Herausforderung für Maryam. Und auch für Jibril ist seine Situation als Gefangener zunehmend schwer zu ertragen.
Henrika Kull inszeniert in ihrem ersten Spielfilm die intimen Szenen in nahen Bildern und mit einer beeindruckenden Natürlichkeit und wirft anhand der besonderen Situation ihrer beiden Protagonisten eine große Frage auf: Wann genau kennt man jemanden wirklich – oder verliebt man sich ohnehin nur in die eigene Traumvorstellung vom Verliebtsein?
von Henrika Kull
mit Susana Abdulmajid, Malik Adan, Doua Rahal, Emna El-Aouni, Regina Schulte am Hülse, Tobias Müller-Monning
Deutschland 2018 Deutsch, Arabisch 83’ Farbe

Mit

  • Susana Abdulmajid (Maryam)
  • Malik Adan (Gabriel)
  • Doua Rahal (Sus)
  • Emna El-Aouni (Sadah)
  • Regina Schulte am Hülse (Maggi)
  • Tobias Müller-Monning (Pfarrer)

Stab

Regie, Buch Henrika Kull
Kamera Carolina Steinbrecher
Montage Henrika Kull
Ton Tarek Soltani, Louis Marioth, Niklas Kammertöns
Mischung Martin Steyer
Musik Dascha Dauenhauer
Szenenbild Theresa Reiwer
Kostüm Wiebke Lebus
Casting Henrika Kull
Regieassistenz Benjamin Cantu
Schnittassistenz Benedikt Strick
Herstellungsleitung Andrea Wohlfeil
Produktionsleitung Sophie Lakow
Producer*innen Henrika Kull, Sophie Lakow, Carolina Steinbrecher

Produktion

Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf

http://www.filmuniversitaet.de http://www.filmuniversitaet.de

Henrika Kull

Geboren 1984 in Süddeutschland. Sie absolvierte zunächst ein Soziologiestudium in Köln und begann im Anschluss an ihre filmsoziologische Diplomarbeit 2012 ein Produktionsstudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. Ab 2014 studierte sie an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf Regie, unter anderem bei Barbara Albert, der sie auch assistierte. Ihr Abschlussfilm Jibril feierte seine Premiere 2018 bei Panorama und gewann mehrere Preise, unter anderem den Studio Hamburg Nachwuchspreis als bester Spielfilm. Auf der Berlinale 2019 war Kull Mitglied der Jury für den Heiner-Carow-Preis.

Filmografie (Auswahl)

2014 Rite of Spring; Kurzfilm · Intimate Distance; Kurzfilm 2016 Absently Present; Kurz-Dokumentarfilm 2017 Rosinen; Kurzfilm 2018 Jibril 2021 Glück

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2021