Storkow Kalifornia

Wenn man aus Storkow, Brandenburg, herausfährt, verlässt man den Ort im Norden über Neu-Boston, im Westen liegt Philadelphia — Namen, die wie Denkmäler funktionieren. Denkmäler für Sehnsüchte, die hier sprichwörtlich versandet sind. Sunny (30) und seine Mutter Nena (60) kommen aus Storkow. Ihr Leben, wenn’s gut ist, spielt sich als bunter, langer Trip ab. Und überwiegend nachts, in der einzigen Bar weit und breit. Eines Abends zieht Nena ungewöhnlicherweise mit einer alten Bekanntschaft ab. Sunny schwingt sich in sein Auto und brettert durch die Dunkelheit. Ampeln sind für ihn nur rote Lichter auf langen Stangen. Das sieht die gleichaltrige Liv allerdings anders. Schon berufsbedingt. Sie ist Verkehrspolizistin und hält Sunny an. Während der Kontrolle funkt es zwischen den beiden. Alles könnte wunderbar sein. Aber Sunny fällt zwischen zwei Stühle oder zwischen zwei Frauen: Liv und seine Mutter Nena. Und er fällt zwischen die Sehnsucht nach einer Perspektive (oder sagen wir einem eigenen Leben) und den unvermeidlichen Schmerz, der mit jeder Emanzipation verbunden ist.
von Kolja Malik
mit Daniel Roth, Lana Cooper, Franziska Ponitz, Christoph Schmidt, Tammo Winkler
Deutschland 2018 Deutsch 29’ Farbe

Mit

  • Daniel Roth (Sunny)
  • Lana Cooper (Liv)
  • Franziska Ponitz (Nena)
  • Christoph Schmidt (Werner)
  • Tammo Winkler (Gernot)

Stab

Regie, Buch Kolja Malik
Kamera Jieun Yi
Montage Kolja Malik
Musik Daniel Roth
Sound Design Johannes Schelle
Ton Johannes Schelle
Production Design Justine Kiesewetter
Kostüm Nina Kroschinske, Angela Queins
Maske Carmen Gante
Regieassistenz Theresa Krehn
Production Manager Lena Plaß
Producer*in Esther Busch, Gabriel Waldvogel

Produktion

Kolja Malik

Geboren 1990, aufgewachsen zwischen Pampa und Pberg. Erstes Drehbuch mit elf Jahren. Als Jugendlicher diverse Nachwuchspreise für diverse Kurzfilme. Mit 21 Beginn der Arbeit am ersten Langspielfilm Und am Ende sind alle allein, der 2015 beim Festival des deutschen Films Premiere hatte und im April 2016 in die Kinos kam. Nebenbei Arbeit auf Baustellen, als Assistent eines Arztes im indischen Hinterland, als Regieassistent am Theater, als Student an der Filmakademie Baden-Württemberg (unentgeltlich) und als Kassierer und Putzhilfe in einem Pornokino (gut bezahlt). Hobbys: Parfümerie, Bahnhofskneipe, Baumarkt.

Filmografie

2008 Beduinen des Westens; Kurzfilm 2011 Burn It Down; Mittellanger Spielfilm 2013 Ans Meer; Kurzfilm 2015 Und am Ende sind alle allein 2016 Marrakech; Kurzfilm 2018 Storkow Kalifornia; Mittellanger Spielfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018