Kinsey

Am 5. Januar 1948 veränderte sich die amerikanische Kultur tiefgreifend. An diesem Tag erschien im medizinischen Verlag von W.B. Saunders Alfred Kinseys Buch „Das sexuelle Verhalten des Mannes“ – in gewisser Weise war dies auch der Tag, an dem Amerika über Sex zu sprechen begann. Alfred Kinsey (1894-1956) wurde als „der amerikanische Freud“ bezeichnet und mit Aufklärern wie Galileo und Darwin verglichen. Schon damals war Kinsey eine kontroverse Figur – er ist es bis heute geblieben.
Aufgewachsen unter der Fuchtel eines konservativen Vaters, schwächen ihn als Kind jahrelang Krankheiten; erst als er die Natur entdeckt und beginnt, Tiere zu beobachten, bessert sich seine Gesundheit. Er studiert Biologie und Psychologie, promoviert in Harvard und entwickelt sich an der Universität von Indiana zu einer Koryphäe im Studium der Gallwespe, eines variantenreichen Kleininsekts. In der Ehe mit Clara Bracken McMillen taut der weltfremd und schrullig wirkende Mann – nach anfänglichen Beischlafproblemen – allmählich auf. Der Ehe entstammen drei Kinder.
Als der Gallwespenexperte mit den sexuellen Problemen eines Rat suchenden Ehepaars konfrontiert wird, erkennt er die gewaltigen Defizite auch der Wissenschaft in diesem Bereich. Er initiiert an seiner Universität eine Diskussion über Sexualität und verteilt Fragebögen unter den Studenten. Doch erst Interviews, die er gemeinsam mit seinem Lieblingsstudenten Clyde Martin durchführt, bringen verwertbare Erkenntnisse. Es bleibt nicht bei theoretischen Erörterungen: Kinsey und Martin beginnen eine kurze Affäre – und der junge Mann schläft auch mit der Frau des Sexualforschers.
Gefördert von der Rockefeller-Stiftung, wird Kinsey zum Direktor eines Instituts für Sexualforschung berufen. Doch über den beruflichen Erfolgen gerät sein Privatleben aus den Fugen…
von Bill Condon
mit Laura Linney, Liam Neeson, Chris O'Donnell, Peter Sarsgaard
USA / Deutschland 2004 118’

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