Souad

Wie viele Identitäten können wir leben – in den Augen einer Zufallsbekanntschaft im Linienbus, im geschützten Kreis bester Freund*innen, in Bildern auf Social Media? Die 19-jährige Ägypterin Souad steht am Anfang ihres Erwachsenenlebens. In ihrem Alltag kämpfen die Lust am Ausloten neuer Freiräume mit den Erwartungen von Gesellschaft, Familie und Glaubensgemeinschaft, die sie verinnerlicht hat. Einerseits inszeniert sie am Smartphone heimlich ihr weltgewandtes Alter Ego und sucht online romantische Verbindungen, anderseits ist sie fleißige Studentin, gehorsame Tochter und große Schwester. Als sich Souads Vorstellungen von einem selbstbestimmten Leben zerschlagen, löst sich das geschäftige Rauschen ihrer widersprüchlichen Realitäten auf. Es gibt den Blick frei auf die Begegnung zweier Menschen, die nichts verbindet als ihre Beziehung zu Souad. Womöglich wird Souad erst jetzt, in dieser Begegnung, greifbar.
Mit stilsicheren Tempiwechseln, im kunstvollen Kontrast von Verdichtung und Entschleunigung und mit großer Nähe zu ihren Figuren erzählt Ayten Amin von der Sehnsucht danach, einen anderen Menschen zu kennen und selbst erkannt zu werden.
von Ayten Amin
mit Bassant Ahmed, Basmala Elghaiesh, Hussein Ghanem, Hager Mahmoud, Sarah Shedid, Carol Ackad, Mona Elnamoury, Islam Shalaby, Nayera El Dahshoury
Ägypten / Tunesien / Deutschland 2021 Arabisch 96’ Farbe

Teil des Berlinale Summer Special

Mit

  • Bassant Ahmed (Souad)
  • Basmala Elghaiesh (Rabab)
  • Hussein Ghanem (Ahmed)
  • Hager Mahmoud (Wessam)
  • Sarah Shedid (Amira)
  • Carol Ackad (Yara)
  • Mona Elnamoury (Mutter)
  • Islam Shalaby (Vater)
  • Nayera El Dahshoury (Tante)

Stab

Regie Ayten Amin
Kamera Maged Nader
Montage Khaled Moeit
Sound Design Victor Bresse, Sara Kaddouri, Moustafa Shaaban, Mohab Ezz
Mischung Lama Sawaya
Ausstattung Chahira Mouchir
Kostüm Nayera El Dahshoury
Colourist Belal Hibri
Produzent*in Sameh Awad
Koproduzent*innen Dora Bouchoucha, Lina Chaabane, Mohamed Hefzy, Wim Wenders, Léa Germain, Ayten Amin, Mark Lotfy
Koproduktion Nomadis Images Tunis
Film Clinic Kairo
Road Movies Berlin
Fig Leaf Studios Alexandria

Produktion

Vivid Reels

Ayten Amin

Geboren 1978 in Alexandria, Ägypten. Sie studierte Filmkritik bei der Egyptian Cinema Writers and Critics Association und anschließend Film im Art Lab der American University in Kairo. Ihr Abschlussfilm Her Man basierte auf einer Kurzgeschichte der ägyptischen Schriftstellerin Ahdaf Soueif und wurde beim Kurzfilmfestival Clermont-Ferrand in Frankreich und auf vielen weiteren Festivals gezeigt. Der Film Tahrir 2011, den sie als Co-Regisseurin realisierte, wurde in Venedig uraufgeführt. Ihr Langfilmdebüt Villa 69 wurde auf dem Abu Dhabi Film Festival, in Malmö und in Cannes gezeigt.

Filmografie

2006 Her Man; Kurzfilm 2009 Spring 89; Kurzfilm 2011 Tahrir 2011: The Good, the Bad, and the Politician; Dokumentarfilm 2013 Villa 69 2021 Souad

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2021