Night for Day

Night for Day beginnt mit einer fiktionalen Mutter-Sohn-Beziehung zwischen drei echten Menschen, die im heutigen Lissabon leben. Die „Mutter“ ist Isabel do Carmo, eine der Anführerinnen der portugiesischen Revolutionären Brigaden, die mithalfen, die längste faschistische Diktatur Europas zu stürzen. Die „Söhne“ sind zwei junge Männer – Alexander Bridi und Djelal Osman. Sie sind Astrophysiker und betreiben in Lissabon ein Start-Up, das versucht, Computer so zu programmieren, dass sie bewegte Bilder erkennen können. Der Film collagiert eine Subjektivität aus Bildfragmenten verschiedenster Quellen: Kameras, die nachts zu sehen versuchen; Entitäten in der Kälte, die Familien in ihren Häusern beobachten; und Bilder, die versuchen, eine geliebte Person in drei Frequenzen darzustellen. Das fiktive Haus der Protagonist*innen ist das echte Einfamilienhaus des Architekten António Teixeira Guerra, das kurz vor 1974 fertiggestellt wurde. Es ist in Form eines Dreiecks angelegt und wurde zur „blauen Stunde“ gefilmt – der Zeit, zu der der Hausherr seine Gäste einzuladen pflegte. (Emily Wardill)
von Emily Wardill
mit Isabel do Carmo, Djelal Osman, Alexander Bridi, Kimberley Pearl Febich, Paula Barco, Aurora Santos, Christina Gonçalves, Carloto Cotta
Portugal / Österreich 2020 Englisch, Portugiesisch 47’ Farbe

Teil des Berlinale Summer Special

Mit

  • Isabel do Carmo (Stimme, sie selbst)
  • Djelal Osman (Stimme, er selbst)
  • Alexander Bridi (Stimme, er selbst)
  • Kimberley Pearl Febich (Frau am Strand 1)
  • Paula Barco (Frau am Strand 2)
  • Aurora Santos (Frau am Strand 3)
  • Christina Gonçalves (Frau am Strand 4)
  • Carloto Cotta (Mann im Haus)

Stab

Regie, Buch Emily Wardill
Kamera Emanuel Garcia, José Marques, Emily Wardill
Montage Emily Wardill, Francisco Moreira
Musik The Louis Moholo Octet, Dominic Fitzgerald, Emily Wardill
Sound Design Dominic Fitzgerald
In Auftrag gegeben von Vienna Secession
Produzent*innen Anže Peršin Stenar Projects, Emily Wardill

Produktion

Stenar Projects

Emily Wardill

Emily Wardill, geboren 1977 im Vereinigten Königreich, lebt und arbeitet in Lissabon, Portugal und Malmö, Schweden. Ihre Filme, Fotografien und Objekte erforschen die Komplexität von Wahrnehmung und Kommunikation, gehen der Frage nach, auf welche Weise uns Realität als authentisch erscheint und untersucht die Verschiebungen von Substanz und Form, die durch individuelle Vorstellungskraft hervorgerufen werden. Die Filme, die sie Mitte der 2000er Jahre begann zu produzieren, besitzen in der Regel einen Handlungsrahmen, doch der Plot als solcher nimmt meist eine nachgeordnete Rolle ein. Der Fokus liegt auf anderen Aspekten: der Mechanik des Geschichtenerzählens, dem Verhältnis zwischen Imaginationsraum und Sprache und dem Wechselspiel zwischen Geste und Wort. Wardills Arbeiten sind international in Museen, Kunsträumen und Biennalen gezeigt worden. Zur Zeit ist Wardill Professorin an der Kunstakademie Malmö in Schweden sowie Gastdozentin an der Schule für bildende Kunst in Lissabon.

Filmografie

2006 Ben; 10 Min. · Basking in what feels like 'An Ocean of Grace' I soon realise that I am not looking at it, but rather, I AM it, recognising myself; 8 Min. · Born Winged Animals and Honey Gatherers of the Soul; 9 Min. 2007 Sick Serena and Dregs and Wreck and Wreck; 12 Min. 2008 Sea Oak; 51 Min. · The Diamond (Descartes Daughter); 10 Min. 2009 Game Keepers without Game; 72 Min. 2010 The Pips; 7 Min. 2011 Full Firearms; 81 Min. 2012 Found himself in a walled garden...; 45 Min. · The Third Person; 43 Min. 2013 The Palace; 7 Min. 2014 When you fall into a trance; 72 Min. 2016 I gave me love a cherry that had no stone; 8 Min. 2017 No Trace of Accelerator; 48 Min. 2019 Bi; 14 Min. 2020 Night For Day

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2021