Erste Filme im Programm
Bei der 42. Ausgabe von Generation sind aktuell in die beiden Wettbewerbe Kplus und 14plus bereits 16 Langfilme aus 17 Produktions- und Koproduktionsländern eingeladen.
Gewohnt vielfältig in ihrer formalen Bandbreite zeigt die bisherige Auswahl junge Menschen auf der Suche nach Sinn und Identität im Leben angesichts ungewisser Zukunftsaussichten in einer aus den Fugen geratenen Welt. Ungewohnt auffällig ist die Diversität weiblicher Perspektiven - solidarisch gegenüber Schwächeren, trotzig, rebellisch und wild entschlossen. Im Mittelpunkt stehen häufig Mädchen und junge Frauen, die ihr Schicksal, unbeirrbar gegen alle äußeren Widerstände, selbst in die Hand nehmen.
„Es sind mutige Filme von couragierten Filmemacher*innen, nah am Puls der Zeit und mit feinem Gespür für gesellschaftliche und politische Entwicklungen der Gegenwart. Ihre weiblichen wie auch männlichen Protagonist*innen überwinden überkommene Strukturen, lösen klassische Rollenmodelle auf und vermitteln die Dringlichkeit zeitgemäßer Vorbilder, nicht nur für ein jüngeres Publikum“, kommentiert Sektionsleiterin Maryanne Redpath die bisherige Filmauswahl.
Das vollständige Generation-Programm wird Mitte Januar veröffentlicht.
Generation 14plus
Beol-sae (House of Hummingbird)
Republik Korea
von Bo-ra Kim
Europäische Premiere - Debütfilm
Sie streift mit ihrer besten Freundin durch die Nachbarschaft, versucht sich zu verlieben, muss mit einer unklaren Diagnose ins Krankenhaus. Losgelöst von der Welt schwebt die 14-jährige Eunhee durch Seoul. Das Langspielfilmdebüt der Regisseurin Bo-ra Kim findet in niemals langweilig werdenden Bildern Zeit und Raum für die großen Themen, um feinfühlig und intim von den unmittelbaren Wendungen eines jungen Lebens zu erzählen.
The Body Remembers When the World Broke Open
Kanada / Norwegen
von Elle-Máijá Tailfeathers, Kathleen Hepburn
Weltpremiere
Einen Nachmittag und Abend währt die intensive Begegnung zweier indigener Frauen in den Straßen von Vancouver. Mit großer Empathie für ihre Protagonistinnen entwickeln die Regisseurinnen Elle-Máijá Tailfeathers und Kathleen Hepburn eine nahezu in Echtzeit stattfindende Studie über Gewalt gegen Frauen, Rassismus und Schwesternschaft.
Bulbul Can Sing
Indien
von Rima Das
Europäische Premiere
Wie schon in Village Rockstars (2017) begibt sich die indische Filmemacherin Rima Das in ihrem neuesten, ebenfalls unabhängig produzierten Werk in ihre Heimatregion im Nordosten Indiens. In poetischen Momentaufnahmen zwischen Schule und Landleben porträtiert sie die drei Freund*innen Bulbul, Bonny und Sumu, deren jugendliche Unbeschwertheit, bedroht von den Traditionen der patriarchalen Dorfgemeinschaft, auf eine harte Probe gestellt wird.
Goldie
USA
von Sam de Jong
Weltpremiere
Für ihre kleinen Schwestern ist Goldie, gespielt vom polarisierenden US-Model und Nachwuchstalent Slick Woods, schon jetzt ein Star. Doch als ihre Mutter verhaftet wird, muss Goldie zunächst dafür sorgen, dass das Jugendamt die Geschwister nicht auseinanderreißt. In dem unter anderem von VICE produzierten Film erzählt Sam de Jong (Prins, Eröffnungsfilm Generation 14plus 2015) mit viel Herz eine Geschichte über Ehrgeiz und unverwüstlichen jugendlichen Glauben an die eigenen Ideale und Ideen.