World Cinema Fund

11.12.2020
Berlinale World Cinema Fund: zwölf neue Förderempfehlungen

In der 33. Jurysitzung des Berlinale World Cinema Fund (WCF) haben die Jurys zwölf Förderempfehlungen an Projekte aus Brasilien, der Demokratischen Republik Kongo, der Dominikanischen Republik, Guinea, Indonesien, Iran, Israel, Kirgisistan, Mosambik, Senegal und der Türkei ausgesprochen. Die aktuellen Fördermittel umfassen insgesamt 592.000 Euro; damit hat sich das Fördervolumen seit der letzten Förderrunde um 49,85 % erhöht. Der WCF freut sich, in Krisenzeiten noch stärker das unabhängige Kino unterstützen zu können und die Sichtbarkeit der kulturellen Komplexität unserer Welt zu fördern.

„Bei der aktuellen Förderrunde überzeugten vielseitige dokumentarische Formen und Spielfilme, die sich innovativ auch mit Genre-Elementen befassen. Mit starken filmästhetischen Mitteln setzen sich die Regisseur*innen mit politischen und sozialen Realitäten auseinander. Zu entdecken sind auch Projekte, die aus ungewöhnlichen Koproduktionsstrukturen entstehen und so den Weg für weitere neue Kooperationsmöglichkeiten öffnen“, kommentiert WCF-Leiter Vincenzo Bugno.

Seit 2004 unterstützt der Berlinale World Cinema Fund (WCF) mit seinem zunehmend differenzierten Förderprogramm (WCF, WCF Europe, WCF Africa, WCF ACP) erfolgreich die Filmproduktion in filminfrastrukturell schwachen Regionen und setzt sich für kulturelle Vielfalt in den deutschen Kinos ein. Gefördert wird darüber hinaus die Kooperation zwischen Produktionsfirmen aus den Förderregionen bzw. –ländern und deutschen / europäischen Produktionsfirmen: berlinale.de/de/world-cinema-fund

Aktuell hat der WCF zudem zwei Preise gemeinsam mit Partnern vergeben:

  • Doc Award World Cinema Fund / Goethe-Institut beim Ouaga Film Lab in Burkina Faso: And Who Will Cook? Regie: Samira Vera-Cruz, Produktion: Kriolscope Film (Kapverdische Inseln). Der Preis umfasst Beratung bei Projektentwicklung und Produktion eines Dokumentarfilms 2021.
  • WCF Audience Design Award beim internationalen Koproduktionsmeeting „Brasil CineMundi“: Casa no campo, Regie: Davi Pretto (Brasilien). Produktion: Tokyo Filmes (Brasilien), Paola Wink und Dublin Films (Frankreich), David Hurst. Der Preis umfasst Beratung und Mentoring zur Entwicklung einer Audience Design–Strategie.

Die Bewerbungsfrist für künftige Produktionen wurde um einen Monat vorgezogen und endet daher am 1. Februar 2021.

Die zwölf Förderempfehlungen der 33. Jurysitzung

Die WCF-Jury hat ihre Auswahl aus 163 eingereichten Projekten aus insgesamt 48 Ländern getroffen. Die Förderempfehlungen umfassen Mittel in Höhe von 592.000 Euro.

Fünf Regisseur*innen haben in der Vergangenheit an Berlinale Talents teilgenommen, ein Projekt wurde 2020 beim Berlinale Co-Production Market präsentiert.

Mitglieder der Jury sind die Regisseurin Teona Strugar Mitevska (Nordmazedonien), die Dokumentarfilmproduzentin und Documentary Creative Advisor Marta Andreu (Spanien), die Produzentin Zsuzsanna Kiràly (Deutschland / Österreich) sowie der WCF-Leiter Vincenzo Bugno (Italien / Deutschland). Hinzu kommen als Juror*innen für WCF Africa der Produzent, Leiter des panafrikanischen Filmfestivals FESPACO sowie des Berliner Festivals Afrikamera, Alex Moussa Sawadogo (Burkina Faso) und die Berlinale-Delegierte für Subsahara-Afrika Dorothee Wenner (Deutschland).

Produktionsförderung WCF

Aniden, Regie: Melisa Önel (Türkei). Produktion: Vigo Films (Türkei), Alara Hamamcıoğlu. Spielfilm. Fördersumme: € 35.000
Regisseurin Melisa Önel hat 2008 an Berlinale Talents teilgenommen.

Pepe, the Imagination of the Third Cinema, Regie: Nelson Carlos de los Santos (Dominikanische Republik). Produktion: Monte y Culebra (Dominikanische Republik), Pablo Lozano, Nobis Filmgroup (Deutschland), Lukas Valenta Rinner und Joe Vision (Namibia), Joel Haikali. Spielfilm. Fördersumme: € 40.000
Vorgesehene zusätzliche Förderung durch WCF ACP: € 80.000

Rising Up at Night, Regie: Nelson Makengo (Demokratische Republik Kongo). Produktion: Mutotu Productions (Demokratische Republik Kongo), Dada Kahindo, Film Five GmbH (Deutschland), Florian Schewe und Twenty Nine Studio & Production (Belgien), Rosa Spaliviero. Spielfilm. Fördersumme: € 20.000
Vorgesehene zusätzliche Förderung durch WCF ACP: € 20.000
Regisseur Nelson Makengo hat 2020 an Berlinale Talents teilgenommen.

Vengeance Is Mine, All Others Pay Cash, Regie: Edwin (Indonesien). Produktion: Palari Films (Indonesien), Meiske Taurisia. Spielfilm. Fördersumme: € 25.000
Regisseur Edwin hat 2005 an Berlinale Talents teilgenommen.

The First 54 Years, Regie: Avi Mograbi (Israel). Produktion: Avi Mograbi Films (Israel), Avi Mograbi. Dokumentarfilm. Fördersumme: € 25.000

Les enfants terribles, Regie: Ahmet Necdet Cupur (Türkei). Produktion: Liman Film (Türkei), Nadir Öperli und Jyoti Film UG (Deutschland), Anke Petersen. Dokumentarfilm. Fördersumme: € 25.000

WCF Europe

Casa no campo, Regie: Davi Pretto (Brasilien). Produktion: Tokyo Filmes (Brasilien), Paola Wink und Dublin Films (Frankreich), David Hurst. Spielfilm. Fördersumme: € 40.000
Casa no campo war 2020 als Projekt beim Berlinale Co-Production Market.
Regisseur Davi Pretto hat 2015 an Berlinale Talents teilgenommen.

The Things That You Kill, Regie: Alireza Khatami (Iran). Produktion: Payman Maadi (Iran), Payman Maadi und Fulgurance (Frankreich), Elisa Sepúlveda. Spielfilm. Fördersumme: € 30.000
Regisseur Alireza Khatami hat 2015 an Berlinale Talents teilgenommen.

Esimde, Regie: Aktan Arym Koubat (Kirgisistan). Produktion: Oy Films (Kirgisistan), Altynai Koichumanova und A.S.A.P Films (Frankreich), Čedomir Kolar. Spielfilm. Fördersumme: € 30.000

WCF Africa

O ancoradouro do tempo, Regie: Sol de Carvalho (Mosambik). Produktion: Promarte (Mosambik), Sol de Carvalho, Gamboa & Gamboa Produções (Angola), José Augusto Octávio Gamboa dos Passos und Caméléon Production (Mauritius), David Constantin. Spielfilm. Fördersumme: € 30.000
Vorgesehene zusätzliche Förderung durch WCF ACP: € 60.000

Le tueur qui me redonna la vie, Regie: Mama Keïta (Guinea). Produktion: KIF Productions (Senegal), Rone Camara. Dokumentarfilm. Fördersumme: € 19.000
Vorgesehene zusätzliche Förderung durch WCF ACP: € 38.000

Augure, Regie: Baloji Tshiani (Demokratische Republik Kongo). Produktion: Tosala Films (Demokratische Republik Kongo), Emmanuel Lupia und Wrong Men (Belgien), Benoit Roland und Radical Media (Deutschland), Emily Rudge. Spielfilm. Fördersumme: € 25.000
Vorgesehene zusätzliche Förderung durch WCF ACP: € 50.000

Der World Cinema Fund ist eine Initiative der Kulturstiftung des Bundes und der Internationalen Filmfestspiele Berlin, in Kooperation mit dem Auswärtigen Amt sowie weiterer Unterstützung durch das Goethe-Institut.
Das Sonderprogramm WCF Europe ist mit der Unterstützung des Creative Europe MEDIA-Programms der Europäischen Union entstanden.
Dank einer zusätzlichen Förderung des Auswärtigen Amtes startete 2016 das Sonderprogramm WCF Africa.

2020 startete der WCF als Ergänzung zu den WCF/WCF Africa-Förderangeboten das WCF ACP-Programm. Finanziert wird es von der Europäischen Union mit Unterstützung der Organisation of African, Caribbean and Pacific States durch das ACP-EU Culture Programme.


Presseabteilung
11. Dezember 2020


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