European Film Market & Co-Production Market

09.01.2023
20 Jahre und immer wieder Entdeckungsort für zukünftige Filmhits: Beim Berlinale Co-Production Market treffen 33 Filmprojekte internationale Koproduzent*innen

Veranstaltung des Berlinale Co-Production Market 2020

Für den 20. Berlinale Co-Production Market (18. bis 22. Februar) sind 33 Filmprojekte aus 26 Ländern ausgewählt worden, die Partner*innen suchen, um ihre Finanzierung zu sichern und in den kommenden Jahren als internationale Koproduktionen hergestellt werden zu können. Bei 17 der insgesamt 33 Projekte führen Frauen Regie.
Für die offizielle Projektauswahl wurden aus 302 Einreichungen 17 Spielfilmprojekte mit Budgets zwischen 600.000 und fünf Millionen Euro ausgewählt. Leonie Krippendorff, Natalia Smirnoff, Ioana Uricaru, Phuttiphong Aroonpheng, Muayad Alayan und Gustavo Pizzi sind nur einige der Namen, die bei Filmliebhaber*innen Neugier auf die nächsten Filme dieser Regisseur*innen wecken dürften.

In der Sparte Berlinale Directors kommen drei Projekte in frühen Finanzierungsstadien hinzu, deren Regisseur*innen – Caru Alves de Souza, Maria Solrun, Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha – bereits erfolgreiche Filme im Festival gezeigt haben. Zwei Filmprojekte suchen im Rahmen des Rotterdam-Berlinale Express sowohl beim CineMart Rotterdam als auch beim Berlinale Co-Production Market Partner*innen.
Neu ist 2023 die Sparte World Cinema Market: In Kooperation mit dem Berlinale World Cinema Fund, wird hier das WCF-geförderte Projekt Los Ángeles der beiden Regisseure und Visual Artists, Joaquin Cociña und Cristóbal León, aus Chile vorgestellt.

Im Talent Project Market, der in Kooperation mit Berlinale Talents organisiert wird, stellen zudem zehn Produzent*innen aus aller Welt, die noch in der ersten Dekade ihrer Karriere sind, ihre neuesten Projekte vor, die aus weiteren 166 Einreichungen ausgewählt wurden und ebenfalls internationale Partner*innen suchen. Hier findet sich neben Spielfilmen auch ein Dokumentarfilmprojekt des schwedischen Regie-Duos Lia Hietala und Hannah Reinikainen, die 2020 mit Always Amber im Panorama vertreten waren.
Aus Chile, Estland, den Philippinen, der Ukraine, Österreich und Luxemburg kommen die Firmen im Company Matching-Programm, mit denen die Teilnehmer*innen ebenfalls Einzel-Meetings anfragen können, um sich auf struktureller Ebene oder auf der Basis von Projekt-Slates auszutauschen.

„Rebellion, sich nicht ausgrenzen lassen oder aber sich ganz bewusst von der Norm abgrenzen, das Empowerment von Minderheiten im Angesicht von Krieg, Kolonialismus, Konservatismus und der Umgang mit Gentrifizierung und Klimawandel – wir haben viele, oft mutige Projekte gelesen, die sich diesen Themen mit kühnen Ansätzen widmen. Dabei wird es auch bei unserem 20. Jubiläum bunt und vielfältig: Coming-of-Age in allen Altersstufen, Film Noir, Horror, absurde Komödien und wilde Genre-Mixe zu queeren Themen und eine gehörige Portion Feminismus sind in der Auswahl dabei, und wir hoffen, erfolgreich dazu beitragen zu können, dass diese neuen Filme bald im Kino zu sehen sein werden“, so die Leiterin des Berlinale Co-Production-Market, Martina Bleis.

In den kommenden Wochen organisiert das Team des Berlinale Co-Production Market im nächsten Schritt über 1.500 Einzelmeetings, in denen die Produzent*innen der ausgewählten Projekte und Firmen während der Berlinale auf potenzielle internationale Koproduzent*innen, Vertreter*innen von Weltvertrieben, TV-Sendern, Förderungen, Streamingplattformen, Filmverleihen sowie weitere Finanzierungspartner*innen aus aller Welt treffen.

In den nun 20 Jahren seines Bestehens sind bereits über 340 Filme aus den Projekten des überaus erfolgreichen Berlinale Co-Production Market entstanden. Unter anderem suchten die letzten beiden Gewinner der Goldenen Bären, Alcarràs (2022) und Bad Luck Banging or Loony Porn (2021) hier vor ihrem Dreh Partner*innen, um realisiert werden zu können. Oscar-Gewinner wie Eine fantastische Frau von Sebastián Lelio und Jojo Rabbit von Taika Waititi gehören ebenso zu den früheren Projekten, wie Quo Vadis, Aida? von Jasmila Žbanić, Force Majeure von Ruben Östlund oder The Babadook von Jennifer Kent.
Auch für das Programm der Berlinale 2023 sind bislang schon drei Filme bestätigt, die beim Berlinale Co-Production Market als Projekte vorgestellt und in der Zwischenzeit mit internationalen Koproduktionspartnern realisiert wurden: der Animationsfilm The Siren von Sepideh Farsi im Panorama sowie Tomorrow is a Long Time von Jow Zhi Wei und Sea Sparkle von Domien Huyghe, die beide in Generation laufen.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des Berlinale Co-Production Market.

Der Berlinale Co-Production Market ist eine Berlinale Pro* Initiative der Internationalen Filmfestspiele Berlin und wird gefördert durch die MDM – Mitteldeutsche Medienförderung und das Creative Europe – MEDIA Programm der Europäischen Union. Kooperationspartner und Hauptveranstaltungsort ist das Abgeordnetenhaus von Berlin.

Offizielle Projektauswahl Berlinale Co-Production Market 2023 (in alphabetischer Reihenfolge der Produktionsfirmen):

  • The Blindsight (Regie: Ruslan Batytskyi), 2Brave Productions, Ukraine
  • Amoeba (Regie: Siyou Tan), Akanga Film Asia, Singapur
  • Roger on the Loose (Regie: Natalia Smirnoff), Año Cero, Argentinien
  • Iván & Hadoum (Regie: Ian de la Rosa), Avalon PC, Spanien
  • God Bless You (Regie: Gustavo Pizzi), Bubbles Project, Brasilien & Baleia Filmes, Brasilien
  • Hasse (Regie: Jan Matthys), Bulletproof Cupid, Belgien
  • Peeled Skin (Regie: Leonie Krippendorff), Kineo Filmproduktion, Deutschland
  • Pastoral Pathways (Regie: Ahmet Necdet Cupur), Les Films du Poisson, Frankreich & NiKo Film, Deutschland & Liman Film, Türkei
  • Butterfly (Regie: Itonje Søimer Guttormsen), Mer Film, Norwegen
  • Skiff (Regie: Cecilia Verheyden), Mirage, Belgien
  • Tales from the Golden Age 3 (Regie: Ioana Uricaru), Mobra Films, Rumänien & 42 Film, Deutschland
  • Ivy (Regie: Catarina Mourão), O Som e a Fúria, Portugal
  • O Little Town of Bethlehem (Regie: Muayad Alayan), PalCine Productions, Palästina
  • I'll Be Gone in June (Regie: Katharina Rivilis), Road Movies, Deutschland
  • Cheaper Than Stealing (Regie: Pedro Collantes), Sideral Cinema (Elamedia Studios), Spanien & Mizar Films, Frankreich
  • Mārama (Regie: Taratoa Stappard), Sweetshop & Green, Neuseeland
  • Everything That's Wrong with You (Regie: Urša Menart), Vertigo, Slowenien

Berlinale Directors-Projekte:

  • Buran (Regie: Maryam Moghaddam, Behtash Sanaeeha), Hobab, Schweden
  • Lonely Hearts (Regie: Caru Alves de Souza), Manjericão Filmes, Brasilien
  • Night Sweat (Regie: Maria Solrun), Wunderlust, Deutschland

World Cinema Market-Projekt:

  • Los Ángeles (Regie: Joaquín Cociña & Cristóbal León), Globo Rojo Films, Chile & Autentika Films, Deutschland

Rotterdam-Berlinale Express:

  • The Burning Giants (Regie: Phuttiphong Aroonpheng), Diversion, Thailand & 13 Little Pictures, Singapur
  • Brace Yourself (Regie: Thati Pele), Urucu, Südafrika

Talent Project Market – Projekte und ausgewählte Produzent*innen-Talents (in alphabetischer Reihenfolge der Produktionsfirmen):

  • Yen and Allie (Regie: Tom Shu-Yu Lin), Bering Pictures (Produzent: Clifford Miu), Taiwan
  • God and the Devil's Cumbia (Regie: Carlos Lenin), Colectivo Colmena (Produzent: Daniel Loustaunau), Mexiko
  • Bekes (Regie: Mahsum Taskin), Gataki Films (Produzentin: Vildan Ersen), Türkei
  • Baby (Regie: Nikos Kyritsis), Homemade Films (Produzentin: Kyveli Short), Griechenland
  • Burning Kingdom (Regie: Catalina Arroyave Restrepo), Rara Cine (Produzent: Jaime Guerrero Naudin), Kolumbien
  • Our Love (Regie: Lia Hietala & Hannah Reinikainen), Story AB (Produzentin: Melissa Lindgren), Schweden
  • The Love Pill (Regie: Naures Sager), The Uneven (Produzent: Michael Detlef Petersen), Schweden
  • Animal (Regie: Milada Těšitelová), Unit and Sofa (Produzentin: Julie Zackova), Tschechien
  • Cost of Living (Regie: Moara Passoni), Uvaia Filmes (Produzentin: Sofia Geld), Brasilien
  • Hooped (Regie: Adolf El Assal), Wady Films (Produzent: Adolf El Assal), Luxemburg

Company Matching Programme:
Amour Fou Vienna/Luxembourg, Österreich/Luxemburg
Amrion Production, Estland
Epicmedia, Philippinen
ForeFilms, Ukraine
Quijote Films, Chile


Presseabteilung
9. Januar 2023