Nachhaltigkeit - Die Zukunft im Blick
Nachhaltigkeit in all ihren Facetten bildet heute das Fundament globaler Zukunftsfähigkeit. Nachhaltiges Handeln – lebe nicht auf Kosten künftiger Generationen oder anderer Menschen – bedeutet gemeinschaftliche Verantwortung, auch für die Berlinale. Die differenzierte und schrittweise Umsetzung von sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit definiert seit mehr als zehn Jahren immer stärker die Festivalarbeit, ob vor oder hinter den Kulissen.

Bei den TEDDY AWARDS 2012
Soziale Nachhaltigkeit verankern
Das Engagement für Diversität und Geschlechtergerechtigkeit ist in der Festivalgeschichte tief verankert. Die Vielfalt des Programms fordert und fördert den Dialog über vermeintliche Normalitäten. Der World Cinema Fund (WCF) engagiert sich für das Kino in filminfrastrukturell schwachen Regionen. Die Sektion Panorama und der unabhängige Filmpreis TEDDY AWARD gelten weltweit als Leuchttürme für queeres Filmschaffen. Die Diversity&Inclusion-Initiative des European Film Market (EFM), Veranstaltungen des WCF oder von Berlinale Talents setzen sich für Teilhabe aller und gegen Ungleichheiten ein. Ebenso wird das Filmprogramm der Berlinale mit Services für Menschen mit Einschränkungen kontinuierlich erweitert. Entsprechend ermöglichen die Berlinale- und EFM-Teilnahmebedingungen die Gleichbehandlung, Teilhabe und den Schutz aller Festivalteilnehmer*innen. Einen (echten oder virtuellen) Besuch ohne Diskriminierung oder Belästigung wollen der Verhaltenskodex Antidiskriminierung und die Social-Media-Netiquette gewährleisten. 2019 unterzeichnete das Festival die Berliner Erklärung der VIELEN, die gegen rechten Populismus und für Kunstfreiheit eintritt.
Lernen und Netzwerke bilden
Kulturelle Bildung und Teilhabe im Rahmen der Berlinale geben jungen Menschen wichtige Impulse für ein reflektiertes Handeln. Kinder und Jugendliche können sich in der Sektion Generation mit anderen Lebenswelten auseinandersetzen. Berlinale Talents vernetzt aufstrebende Filmemacher*innen aus aller Welt nachhaltig.

Mariette Rissenbeek und Carlo Chatrian 2020 auf dem „grünen“ Roten Teppich
Umdenken in der Klimakrise
Die Klimakrise erfordert ein Umdenken, Filmschaffende eingeschlossen. Klimaneutrale Prozesse verändern auch Filmproduktionen und Filmfestivals. CO2-Bilanzen sind gefragt – oder der „grüne“ Rote Teppich aus alten Fischernetzen, der auch in diesem Jahr dank der Unterstützung von Engagement Global vor dem Berlinale Palast ausgerollt werden kann. Nach der initialen Ermittlung des CO2-Fußabdrucks im Jahr 2010 hat die Berlinale viel für ein umweltfreundliches Festivalerlebnis getan: Pressefächer und Einweggeschirr verschwanden, es gibt Wasserspender, vegetarisches Essen in Bioqualität oder seit 2012 das Angebot einer klimafreundlichen Anreise mit dem Veranstaltungsticket der Deutschen Bahn. Merchandise-Artikel werden aus recyceltem Material hergestellt und zum Großteil in Europa produziert. Seit 2011 arbeiten die Berlinale-Büros mit 100% Ökostrom und sind seit 2013 mit dem EMAS-Umweltmanagement-Gütesiegel der EU zertifiziert. Auch werden CO2-intensive Reisen kompensiert. Mit dem Sustainability Manifesto stärkt der EFM Nachhaltigkeit und macht sie zugleich über Veranstaltungen und im EFM-Podcast sicht- und hörbar.
In seinem nachhaltigen Handeln orientiert sich das Festival an den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals/SDGs) der Vereinten Nationen. Dank der Unterstützung von Engagement Global konnten die SDGs anlässlich der 70. Berlinale dem Publikum mit dem Projekt #17Ziele am Potsdamer Platz und im Berlinale Social Bus präsentiert werden.