Nach der Ausbildung am Royal Court Theatre begann die renommierte Schauspielerin 1965 ihre Filmkarriere. Eine ihrer ersten Rollen spielte sie in der subtilen britischen Komödie Georgy Girl (1966) von Silvio Narizzano. Mit Luchino Viscontis Politdrama La caduta degli dei (Die Verdammten) wurde sie 1969 international bekannt und trat nachfolgend in zahlreichen Produktionen italienischer Filmemacher*innen auf. Im Jahr 1974 löste der Film Il portiere di notte (Der Nachtportier) unter der Regie von Liliana Cavani heftige Kontroversen aus. Hierin spielt Rampling eine Frau, die als Jugendliche in einem Konzentrationslager von einem SS-Offizier zu sadomasochistischen Liebesspielen gezwungen wurde. Rampling wurde für diesen Part von italienischen Kritiker*innen zur „Schauspielerin des Jahres“ gekürt. Jüngst übernahm sie die Hauptrolle in Andrea Pallaoros Film Hannah (2017). Für ihre Rolle in dem intimen Porträt einer Frau, die die Verhaftung ihres Mannes überwinden muss, wurde sie 2017 bei den Filmfestspielen in Venedig mit der Coppa Volpi zur Besten Hauptdarstellerin gekürt.
Ab Mitte der 1970er-Jahre drehte Charlotte Rampling auch in den USA mit namhaften Filmemacher*innen. So spielte sie neben Robert Mitchum die Hauptrolle in der Raymond-Chandler-Verfilmung Farewell, My Lovely (Fahr zur Hölle, Liebling, 1975) von Dick Richards und verkörperte die Figur der melancholischen Dorrie in Woody Allens Tragikomödie Stardust Memories (1980). Zwei Jahre später trat sie in Sidney Lumets Thriller The Verdict (The Verdict — Die Wahrheit und nichts als die Wahrheit, 1982) an der Seite von Paul Newman und Jack Warden auf.
Charlotte Ramplings intensives Spiel beruht auf der kompletten Hingabe an die Figuren, die sie verkörpert, oft Frauen in Extremsituationen, die sie stets mit einer „Wahrhaftigkeit der Gefühle“ – wie sie es selbst ausgedrückt hat – auf die Leinwand bringt. Solch eine außergewöhnliche Rolle spielte sie auch 1986 in Nagisa Oshimas Film Max mon amour.
Charlotte Rampling wuchs in England und Frankreich auf. Seit Mitte der 1970er-Jahre lebt sie in Frankreich. Zu ihren bekanntesten Werken zählen zahlreiche preisgekrönte französische Produktionen. Allein mit dem Regisseur François Ozon realisierte sie bisher vier Filme, zunächst Sous le sable (Unter dem Sand, 2000), drei Jahre später dann das Zwei-Frauen-Drama Swimming Pool. Für ihre Darstellung einer Kriminalschriftstellerin gewann sie 2003 die Auszeichnung als Beste Hauptdarstellerin beim Europäischen Filmpreis. Im Jahr 2007 trat sie in Angel (Angel — Ein Leben wie im Traum) und sechs Jahre später in Jeune & Jolie (Jung & Schön, 2013) erneut für Ozon vor die Kamera.
Die Möglichkeit zur Darstellung komplexer, emotionaler Situationen bot ihr auch die Rolle in Laurent Cantets Film Vers le sud (In den Süden, 2005), der den CinemAvvenire Preis der Internationalen Filmfestspiele von Venedig erhielt.
Charlotte Rampling hat sich durch ihr Wirken zudem um die kulturellen Beziehungen zwischen Frankreich und Großbritannien verdient gemacht und wurde dafür im Jahr 2000 mit dem Order of the British Empire (OBE) ausgezeichnet.