Max

Das wahrscheinlich erste filmische Porträt eines Transmannes gehört zu den zahlreichen Pionierarbeiten von Monika Treut, einer Ikone der Emanzipationsbewegungen. Max Wolf Valerio, ein Native American, offenbart seinen Weg in ein anderes Geschlecht. Selbstbewusst und mit einer außergewöhnlichen Fähigkeit zur Selbstanalyse erzählt er von seinen Erfahrungen mit dem männlichen Sexualhormon Testosteron, von der Transfeindlichkeit in der queeren Community und von dem Abenteuer, von einer lesbischen Frau zum heterosexuellen Mann zu werden.
Am 11. April 1994 schrieb er in einem Brief an die Regisseurin: „Du sollst wissen, dass Du der Gender-Community mit diesem Film einen großen Dienst erwiesen hast. Es gibt so wenig Echtes und Positives über Transmänner in der öffentlichen Wahrnehmung. Mich haben vollkommen fremde Leute auf der Straße angesprochen und mir dafür gedankt, dass ich in Deinem Film aufgetreten bin, und jetzt möchte ich Dir danken. Ich weiß, dass Du den Film nicht mit erzieherischer Absicht oder als soziales Projekt gedreht hast, dennoch hat er vielen Hoffnung und Inspiration gestiftet, die darüber nachdenken, den Weg einzuschlagen, den ich genommen habe.“
von Monika Treut
mit Max Wolf Valerio
Deutschland 1992 Englisch 27’ Farbe Dokumentarische Form

Mit

  • Max Wolf Valerio

Stab

Regie, Buch Monika Treut
Kamera Steve Brown
Montage Steve Brown
Ton Kate Pourshiarti, Caren Bierman
Produzent*in Monika Treut

Monika Treut

Geboren 1954 in Mönchengladbach. Studium der Literaturwissenschaft in Marburg, 1984 Promotion. Ab 1976 Arbeit mit Video. 1984 Gründung der Firma Hyena Films mit Elfi Mikesch. Seit über 35 Jahren prägt sie mit ihren Spiel- und Dokumentarfilmen das queere Kino. Nach dem Liebesdrama Verführung: Die grausame Frau, dem Sex-Melodram Die Jungfrauenmaschine und der Komödie My Father is Coming folgte eine Reihe von Dokumentarfilmen, unter anderem der vielfach preisgekrönte trans*futuristische Dokumentarfilm Gendernauts. Treut war bereits 13 Mal zu Gast bei der Berlinale. 2017 wurde sie mit dem Teddy Award für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Sie unterrichtet an Universitäten in Kalifornien und New York und vertritt seit 2018 die Professur für Medien an der Universität Hildesheim.

Filmografie (Auswahl)

1985 Verführung: Die grausame Frau (Seduction: The Cruel Woman); Co-Regie: Elfi Mikesch 1988 Die Jungfrauenmaschine (Virgin Machine) 1989 Annie; Kurz-Dokumentarfilm 1991 My Father is Coming 1992 Max; Kurz-Dokumentarfilm · Female Misbehavior; Dokumentarfilm · Dr. Paglia; Kurz-Dokumentarfilm 1998 Didn’t Do It for Love; Dokumentarfilm 1999 Gendernauts; Dokumentarfilm 2001 Kriegerin des Lichts (Warrior of Light); Dokumentarfilm 2005 Den Tigerfrauen wachsen Flügel (Tigerwomen Grow Wings); Dokumentarfilm 2009 Ghosted 2012 Das Rohe und das Gekochte (The Raw and the Cooked); Dokumentarfilm 2014 Von Mädchen und Pferden (Of Girls and Horses) 2016 Zona Norte; Dokumentarfilm 2021 Genderation; Dokumentarfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2021