SHAYNE

Ricky Shayne streifte wie ein Komet die bundesdeutsche Unterhaltungskultur, kurz, von 1967 bis 1972. In Kairo geboren, in Beirut aufgewachsen und in Rom zum Star einer boomenden Beat-Szene geworden, wurde er nach Deutschland importiert, wo es am meisten zu verdienen gab. Shayne fand sich in Berlin zwischen BRAVO und ZDF-Hitparade wieder, gefeiert, exotisiert. Stephan Geene, damals 10 Jahre alt, wurde von dieser Erscheinung für immer verändert und geht nun seiner Faszination nach.
Die Begegnung mit dem nervösen, kantigen Ricky Shayne, heute 72, Überlebender seiner eigenen Star- und BRAVO-Geschichte (die BRAVO widmete ihm alleine zwei Starschnitte), führt Geene auf sehr unterschiedlichen Wegen herbei: unter anderem mit Shaynes Söhnen Tarek und Imran, beide so alt wie Ricky in seiner Berliner Zeit und ihm wie aus dem (damaligen) Gesicht geschnitten.
Ein serielles TV-Anti-Porträt, gerahmt von Proben für eine Gala, dem Versuch, einer abgebrochenen Karriere einen letzten Moment zu geben; eine Architektin denkt laut über Fotografie und Theatralität und die Möglichkeit nach, eine Gala als Ruine anzulegen, um der Figur Ricky Shayne gerecht zu werden, seinen Abbrüchen und Doppelbödigkeiten.
von Stephan Geene
mit Ricky Shayne, Tarek Shayne Tabet, Imran Shayne Tabet, Kerstin Cmelka, Claudia Basrawi, Stephan Geene
Deutschland 2019 Deutsch, Englisch, Französisch, Arabisch 120’ Farbe Dokumentarische Form

Mit

  • Ricky Shayne
  • Tarek Shayne Tabet (Ricky Shayne / sich selbst)
  • Imran Shayne Tabet (Ricky Shayne / sich selbst)
  • Kerstin Cmelka (Architektin)
  • Claudia Basrawi
  • Stephan Geene

Stab

Regie, Buch Stephan Geene
Kamera Volker Sattel
Montage Stephan Geene
Musik Ricky Shayne, Justus Köhncke
Sound Design Manuela Schininà
Ton Manja Ebert
Production Design Merle Vorwald
Kostüm Merle Vorwald
Regieassistenz Caroline Kirberg
Produzent*in Stephan Geene

Stephan Geene

Stephan Geene, geboren 1961 in Bonn, war Teil der Künstler*innen-Gruppe minimal club und ist Mitbegründer des Kollektivs b_books, das als Buchladen und Verlag in den Bereichen Politische Theorie, Gender und Filmtheorie arbeitet. Er übersetzte Texte von Maurizio Lazzarato, Jacques Rancière und Beatrice/Paul Preciado. Er drehte zwei Spielfilme, AFTER EFFECT (2006) und umsonst (2014), der im Forum Expanded 2014 uraufgeführt wurde.

Filmografie

2006 AFTER EFFECT; 75 Min. 2014 umsonst; 93 Min., Forum Expanded 2014 2019 SHAYNE

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2019