Sous le sable

Under the Sand | Unter dem Sand
Marie ist Engländerin und lehrt Englische Literatur in Paris. Während eines Urlaubs an der See verschwindet ihr Ehemann spurlos; es ist von einem Badeunfall auszugehen. Doch Marie will Jeans Tod nicht akzeptieren. Nach 25 Jahren Ehe ist er für sie weiterhin gegenwärtig. Daran ändert auch die Liaison nichts, die sie, von ihrer besten Freundin ermutigt, mit dem Verleger Vincent eingeht. Erst Medikamentenfunde, die bei Jean eine Depression vermuten lassen, erschüttern Maries Alltagsroutine. Als man an der Küste eine Wasserleiche findet, fährt sie noch einmal ans Meer. In der Rolle einer Frau, die den Tod aus ihrem Leben aussperren will, ist Charlotte Rampling von faszinierender Vitalität. Eindrücklich stellt sie den inneren Wandel Maries dar, die immer weniger Kraft zur Verdrängung findet und dafür die Fähigkeit zu trauern gewinnt. In Sous le sable eroberte sich Charlotte Rampling das Rollenfach, das sie in den kommenden Jahren wiederholt ausfüllen sollte: das der unabhängigen, selbstbewussten, sexuell attraktiven und aktiven Frau. War Il portiere di notte (Der Nachtportier, Italien 1974) der entscheidende Film ihrer frühen Jahre, sollte es Sous le sable für ihre zweite Lebenshälfte sein.
von François Ozon
mit Charlotte Rampling, Bruno Cremer, Jacques Nolot, Alexandra Stewart, Pierre Vernier, Andrée Tainsy, Michel Cordes
Frankreich / Japan 2000 Französisch 95’ Farbe Altersfreigabe FSK 6

Mit

  • Charlotte Rampling
  • Bruno Cremer
  • Jacques Nolot
  • Alexandra Stewart
  • Pierre Vernier
  • Andrée Tainsy
  • Michel Cordes

Stab

Regie François Ozon
Buch François Ozon, Emmanuèle Bernheim, Marina de Van, Marcia Romano
Kamera Antoine Héberlé, Jeanne Lapoirie
Montage Laurence Bawedin
Musik Philippe Rombi
Ton Jean-Luc Audy
Ausstattung Sandrine Canaux
Kostüm Pascaline Chavanne
Produzent*innen Olivier Delbosc, Marc Missonnier

François Ozon

Der 1967 in Paris geborene Regisseur und Drehbuchautor zählt zu den renommiertesten Filmschaffenden seines Landes. Er studierte an der Filmhochschule La Fémis und wurde vor Peter von Kant bereits fünfmal in den Wettbewerb der Berlinale eingeladen: 2000 mit Tropfen auf heiße Steine, der mit dem Teddy Award ausgezeichnet wurde, 2002 mit der Komödie 8 femmes, dessen Darstellerinnen-Ensemble den Silbernen Bären erhielt, 2007 mit Angel, 2009 mit Ricky und 2019 mit Gelobt sei Gott, für den Ozon den Großen Preis der Jury erhielt. 2012 gehörte er der Wettbewerbsjury an.

Filmografie (Auswahl)

1998 Sitcom 1999 Les amants criminels (Criminal Lovers) 2000 Gouttes d’eau sur pierres brûlantes (Water Drops on Burning Rocks) · Sous le sable (Under the Sand) 2002 8 femmes (8 Women) 2003 Swimming Pool 2004 5 x 2 2005 Le temps qui reste (Time to Leave) 2007 Angel 2009 Ricky · La refuge (The Refuge) 2010 Potiche 2012 Dans la maison (In the House) 2013 Jeune et jolie (Young & Beautiful) 2014 Une nouvelle amie (The New Girlfriend) 2016 Frantz 2017 L’amant double 2019 Grâce à Dieu (By the Grace of God) 2020 Été 85 (Summer of 85) 2021 Tout s’est bien passé (Everything Went Fine) · Peter von Kant

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022