Female Misbehavior

In vier Kurzfilmen sprechen drei Frauen und ein Transgender-Mann über ihre Sexualität. In Bondage gibt die New Yorkerin Carol, Aktivistin aus der lesbischen Leder-Szene, Auskunft über ihre Selbstinszenierungen, zu der auch lustvolle sadomasochistische Praktiken zählen. Annie ist das Porträt der eher unauffälligen Exhibitionistin Ellen Steinberg, die als Performance-Künstlerin Annie Sprinkle in exaltierten Erotik-Shows Einblicke in ihre Anatomie gewährt. In Dr. Paglia hinterfragt die Kulturwissenschaftlerin Camille Paglia in eloquenten und provokativen Dialogen feministische Übereinkünfte. Und in Max beschreibt der Protagonist die seelischen und körperlichen Veränderungen, die seine Wandlung von der lesbischen Anita zum heterosexuellen Max Valerio mit sich bringt … Als Pionierin eines queeren Kinos in Deutschland erforschte Monika Treut Ausdrucksformen devianter Sexualität, noch ehe Madonnas Song und Maxime „Express Yourself“ sie im kulturellen Mainstream akzeptabel machte. In den ungefilterten Selbstzeugnissen der Protagonistinnen wird deren „female misbehavior“ zur Demonstration weiblicher Selbstermächtigung.
von Monika Treut
mit Annie Sprinkle, Camille Paglia, Max Valerio
Deutschland 1992 Englisch 81’ Farbe Dokumentarische Form

Mit

  • Annie Sprinkle
  • Camille Paglia
  • Max Valerio

Stab

Regie, Buch Monika Treut
Produzent*in Monika Treut

Zusatzinformationen

DCP: Salzgeber & Co Medien, Berlin

Monika Treut

Geboren 1954 in Mönchengladbach. Studium der Literaturwissenschaft in Marburg, 1984 Promotion. Ab 1976 Arbeit mit Video. 1984 Gründung der Firma Hyena Films mit Elfi Mikesch. Seit über 35 Jahren prägt sie mit ihren Spiel- und Dokumentarfilmen das queere Kino. Nach dem Liebesdrama Verführung: Die grausame Frau, dem Sex-Melodram Die Jungfrauenmaschine und der Komödie My Father is Coming folgte eine Reihe von Dokumentarfilmen, unter anderem der vielfach preisgekrönte trans*futuristische Dokumentarfilm Gendernauts. Treut war bereits 13 Mal zu Gast bei der Berlinale. 2017 wurde sie mit dem Teddy Award für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Sie unterrichtet an Universitäten in Kalifornien und New York und vertritt seit 2018 die Professur für Medien an der Universität Hildesheim.

Filmografie (Auswahl)

1985 Verführung: Die grausame Frau (Seduction: The Cruel Woman); Co-Regie: Elfi Mikesch 1988 Die Jungfrauenmaschine (Virgin Machine) 1989 Annie; Kurz-Dokumentarfilm 1991 My Father is Coming 1992 Max; Kurz-Dokumentarfilm · Female Misbehavior; Dokumentarfilm · Dr. Paglia; Kurz-Dokumentarfilm 1998 Didn’t Do It for Love; Dokumentarfilm 1999 Gendernauts; Dokumentarfilm 2001 Kriegerin des Lichts (Warrior of Light); Dokumentarfilm 2005 Den Tigerfrauen wachsen Flügel (Tigerwomen Grow Wings); Dokumentarfilm 2009 Ghosted 2012 Das Rohe und das Gekochte (The Raw and the Cooked); Dokumentarfilm 2014 Von Mädchen und Pferden (Of Girls and Horses) 2016 Zona Norte; Dokumentarfilm 2021 Genderation; Dokumentarfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2021