Flesh Out

Drei Monate noch, dann soll Verida heiraten. Die Ehe wurde von ihren fürsorglichen Eltern arrangiert. Einer mauretanischen Tradition gemäß, die noch immer praktiziert wird, soll sie zunehmen, denn nur eine üppige, wohlgerundete Figur entspricht dem mauretanischen Schönheitsideal, und Verida soll ihrem zukünftigen Ehemann gefallen. Drei Monate vor der Hochzeit beginnt sie, tagtäglich ganze sechs Mahlzeiten zu essen und sich regelmäßig zu wiegen. Sie ist fügsam und hinterfragt kein einziges Mal, ob das Ziel, das ihre Mutter für sie gesteckt hat, zu erreichen ist: 20 Kilogramm. Sie wehrt sich auch nicht dagegen, wenn sie mitten in der Nacht geweckt wird, um eine Schüssel Milch und eine Schüssel Couscous zu sich zu nehmen. Je mehr Zeit vergeht, desto belastender wird das Ganze für Verida, sowohl körperlich als auch emotional. Inzwischen interessiert sich ein anderer Mann für sie, und sie beginnt, sich auf sich selbst zu besinnen. Michela Occhipintis zartes Spielfilmdebüt widmet sich, inspiriert von wahren Begebenheiten, den Widersprüchen, denen die Biografien mauretanischer Frauen von heute ausgesetzt sind.
von Michela Occhipinti
mit Verida Beitta Ahmed Deiche, Amal Saab Bouh Oumar, Aichetou Abdallahi Najim, Sidi Mohamed Chighaly
Italien 2019 Hassania 94’ Farbe

Mit

  • Verida Beitta Ahmed Deiche (Verida)
  • Amal Saab Bouh Oumar (Amal)
  • Aichetou Abdallahi Najim (Aichetou)
  • Sidi Mohamed Chighaly (Sidi)

Stab

Regie Michela Occhipinti
Buch Michela Occhipinti, Simona Coppini
Kamera Daria D'Antonio
Montage Cristiano Travaglioli
Musik Alex Braga
Sound Design Silvia Moraes, Mirko Perri, Mattia Persico
Ton Lavinia Burcheri
Regieassistenz Francesca Scanu
Herstellungsleitung Livia Barbieri
Produzent*innen Marta Donzelli, Gregorio Paonessa

Michela Occhipinti

Geboren 1968 in Rom. Lebte in Marokko und Hongkong, im Kongo, in der Schweiz, in Mailand und London, bevor sie 1995 nach Rom zurückkehrte. In dieser Zeit arbeitete sie als Redakteurin und Produktionsassistentin für Dokumentarfilme und in der Werbung. Sie filmte und produzierte ¡Viva la Pepa! (Give Us Back the Constitution) über die soziale Krise Argentiniens und drehte in Malawi Sei Uno Nero über einen Radiosender, der sich der Aids- und Malariaprävention widmet. Ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm, Letters from the Desert (Eulogy to Slowness), wurde auf 80 Festivals gezeigt und mit 21 Preisen ausgezeichnet.

Filmografie

2010 Letters from the Desert (Eulogy to Slowness); Dokumentarfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2019