Répertoire des villes disparues

Ghost Town Anthology
Irénée-les-Neiges ist eine abgelegene Ortschaft mit nur 215 Einwohnern irgendwo in Quebec. Als der junge Simon Dubé bei einem Autounfall ums Leben kommt, gerät der geregelte und beschauliche Alltag aus dem Takt. Über die näheren Umstände des Unglücks wird nur ungern gesprochen. Für Simons Eltern und seinen Bruder scheint mit der Trauer die Zeit an Bedeutung und Sinn zu verlieren, und diese Stimmung überträgt sich allmählich auch auf andere. Der Pragmatismus der Bürgermeisterin läuft immer mehr ins Leere, das ältere Ehepaar kann nicht mehr in Ruhe seine schrulligen Gewohnheiten pflegen. Verschneite und frostige Wintertage dehnen sich ins Unendliche. Etwas kaum Fassbares senkt sich wie ein Schleier über die Gegend. Mysteriöse Gestalten treten aus dem Nebel und treiben seltsame Dinge.
Um die irreale Stimmung zu verstärken, wurde der Film auf 16mm gedreht. Hinter den grobkörnigen und flirrenden Zelluloidbildern scheinen sich Geschichten aus anderen Zeiten zu verbergen. Was fremd erscheint, ist manchmal vertrauter als man ahnt.
von Denis Côté
mit Robert Naylor, Josée Deschênes, Jean-Michel Anctil, Larissa Corriveau, Rémi Goulet, Diane Lavallée, Hubert Proulx, Rachel Graton, Normand Carrière, Jocelyne Zucco
Kanada 2018 Französisch 96’ Farbe

Mit

  • Robert Naylor (Jimmy Dubé)
  • Josée Deschênes (Gisèle Dubé)
  • Jean-Michel Anctil (Romuald Dubé)
  • Larissa Corriveau (Adèle)
  • Rémi Goulet (André)
  • Diane Lavallée (Simone Smallwood)
  • Hubert Proulx (Pierre)
  • Rachel Graton (Camille)
  • Normand Carrière (Richard)
  • Jocelyne Zucco (Louise)

Stab

Regie, Buch Denis Côté
Kamera François Messier-Rheault
Montage Nicolas Roy
Sound Design Frédéric Cloutier
Ton Yann Cleary
Production Design Marie-Pier Fortier
Kostüm Caroline Bodson
Maske Dominique T. Hasbani
Regieassistenz Catherine Kirouac
Casting Denis Côté
Production Manager Yanick Savard
Produzent*in Ziad Touma

Produktion

Couzin Films

Denis Côté

Geboren 1973 in New Brunswick, Kanada. Nach seinem Filmstudium drehte er Kurzfilme und arbeitete einige Jahre als Filmkritiker. 2005 legte er mit Les états nordiques sein Langfilmdebüt vor, das in Locarno mit dem Goldenen Leoparden im Videowettbewerb ausgezeichnet wurde. Nachdem das Forum 2012 seinen international gefeierten Film Bestiaire zeigte, folgten Berlinale-Teilnahmen mit Vic + Flo haben einen Bären gesehen (Wettbewerb), Que nous nous assoupissions (Forum), Boris sans Béatrice, Répertoire des villes disparues (beide Wettbewerb) und Sozialhygiene (Encounters). Côté wurden weltweit über 40 Retrospektiven gewidmet.

Filmografie

2005 Les états nordiques (Drifting States) 2007 Nos vies privées (Our Private Lives) · Maïté; Kurzfilm 2008 Elle veut le chaos (All That She Wants) 2009 Carcasses 2010 Les lignes ennemies (The Enemy Lines) · Curling 2012 Bestiaire 2013 Vic + Flo ont vu un ours (Vic + Flo Saw a Bear) 2014 Que ta joie demeure (Joy of Man’s Desiring) 2015 Excursões (Excursions); Kurzfilm · Que nous nous assoupissions (May We Sleep Soundly); Kurzfilm 2016 Boris sans Béatrice (Boris Without Béatrice) 2017 Ta peau si lisse (A Skin So Soft); Dokumentarfilm 2019 Répertoire des villes disparues (Ghost Town Anthology) · Wilcox 2021 Hygiène sociale (Social Hygiene) 2022 Un été comme ça (That Kind of Summer)

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2022