RYŪICHI SAKAMOTO: async AT THE PARK AVENUE ARMORY

Im April 2017 gastierte der japanische Komponist, Pianist und Musikproduzent Ryūichi Sakamoto zwei Abende lang im Veteran’s Room des New Yorker Park Avenue Armory, einem intimen, nur knapp 200 Zuschauer fassenden Saal. Stephen Nomura Schible zeichnete das Konzert mit der Kamera auf. Er zeigt den preisgekrönten Filmkomponisten, dessen ungewöhnliche Soundtracks Filme wie Der letzte Kaiser oder The Revenant prägen, beim Erfinden seiner spontanen „asynchronen“ Musik. Man sieht ihn in Aktion mit verschiedenen elektronischen Instrumenten, darunter einem Flügel ohne Deckel, mit einer Gitarre und einer Glasscheibe. Die Akkorde klingen wie ein kosmisch-engelhafter Choral. Dazu übersetzt ein riesiger Bildschirm, der über dem Flügel an der Decke des Raumes befestigt ist, die melancholisch schwebenden, kontemplativen Klänge in schwarz-weiße Bilder – freie Assoziationen, die an Traditionen der filmischen Avantgarde erinnern. Sakamotos New Yorker Konzert wurde von Kritikern auch als Hommage an das Leben interpretiert: Nach einer schweren Krebserkrankung fragt der Komponist mit seiner traumwandlerisch schönen Musik auch danach, was es bedeutet, dem Tod zu trotzen. Bei der Berlinale 2018 ist Sakamoto Mitglied der Internationalen Jury.
von Stephen Nomura Schible USA / Japan 2018 Ohne Dialog 65’ Farbe Dokumentarische Form

Stab

Regie Stephen Nomura Schible
Kamera Tom Richmond, Neo S. Sora
Montage Hisayo Kushida
Musik Ryūichi Sakamoto
Sound Design Tom Paul
Ton Alec Fellman
Regieassistenz Motomu Ishigaki
Production Manager Kazuko Shingyoku
Produzent*innen Eric Nyari, Stephen Nomura Schible, Yoshiko Hashimoto
Executive Producer Norika Sora

Stephen Nomura Schible

Geboren in Tokio, Japan. Der Regisseur studierte Film an der NYU in New York. Nach einer Tätigkeit als Regieassistent bei dem Dokumentarfilmer Kazuo Hara, vertrat er als Producer's Representative japanische Filme wie Shinji Aoyamas Eureka und Naomi Kawases Film Firefly. Zudem beaufsichtigte er internationale Koproduktionen wie H-Story von Nobuhiro Suwa; bei Sofia Coppolas oscarprämiertem Film Lost in Translation war er als Co-Produzent tätig. Nomura Schible war Regisseur und Produzent des Films Eric Clapton: Sessions for Robert J. 2017 drehte er Ryūichi Sakamoto: Coda, der beim Filmfest in Venedig seine Premiere feierte.

Filmografie

2017 Ryūichi Sakamoto: Coda 2018 Ryūichi Sakamoto: async AT THE PARK AVENUE ARMORY; Dokumentarfilm

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018