Bixa Travesty

Tranny Fag
Als schwarze Transfrau aus den armen Peripherien São Paulos erhebt die Pop-Figur Linn da Quebrada ihre Stimme für die Queers of Colour aus den Favelas. Mit ihrer Jugendfreund*in und Partner*in in Crime, der schwarzen Transfrau und Sängerin Jup de Bairro, performt sie in fulminanten Konzerten. Mit exorbitanten Kostümen und viel Twerking unternimmt sie eine elektro-musikalische Attacke gegen die weiße heteronormative Geschlechterordnung Brasiliens und den Machismus der dortigen Funk-Musikszene. Ihre zärtliche Seite zeigt sich in privaten Szenen – beim Duschen mit Freund*innen oder beim Kochen mit ihrer Mutter spricht sie über Liebe, Rassismus und Armut. In Archivmaterial – selbstgedrehten Videos – sehen wir sie bei intimen Performances während einer Krebsbehandlung im Krankenhaus. Es wird zunehmend klar, dass Linn radikale Nacktheit als Mittel zur Unterwanderung von Genderrollen einsetzt. Die Dokumentation zeigt sie außerdem in inszenierten Radiointerviews, in denen sie ihre Überzeugungen zu Feminismus und ihrer Transsexualität sprachgewaltig präsentiert: Linn will keine Cis-Frau sein, sondern eine Frau mit Penis, deren Genderidentität nicht an Genitalien gebunden, sondern im stetigen Wandel begriffen ist.
von Claudia Priscilla, Kiko Goifman
mit Linn da Quebrada, Jup do Bairro, Liniker, As Bahias e a Cozinha Mineira
Brasilien 2018 Portugiesisch 75’ Farbe Dokumentarische Form

Mit

  • Linn da Quebrada
  • Jup do Bairro
  • Liniker
  • As Bahias e a Cozinha Mineira

Stab

Regie Claudia Priscilla, Kiko Goifman
Buch Claudia Priscilla, Linn da Quebrada, Kiko Goifman
Kamera Karla da Costa
Montage Olivia Brenga
Musik Linn da Quebrada
Sound Design Confraria de Sons, Charutos
Ton Tomás Franco
Production Design Evelyn Mab
Farbkorrektur Samanta do Amaral
Produktionsleitung Evelyn Mab
Ausführende Produzentin Evelyn Mab
Produzentinnen und Produzenten Evelyn Mab, Kiko Goifman
Koproduktion Canal Brasil Rio de Janeiro
DOT Cine São Paulo

Weltvertrieb

FiGa Films

Produktion

Válvula Produções

PaleoTV Produções

Claudia Priscilla

Geboren 1972 in São Paulo. Sie arbeitete ursprünglich als Journalistin und drehte mehrere Kurzfilme, bevor sie mit Leite e Ferro ihren ersten Langfilm vorlegte.

Filmografie

2005 Sexo e Claustro (Sex and Cloister); Kurzfilm 2010 Leite e ferro (Iron and Milk); Dokumentarfilm 2011 Olhe pra mim de novo (Look at Me Again); Co-Regie: Kiko Goifman, Panorama 2012 Vestido de Laerte (Leg’s Out); Kurzfilm, Co-Regie: Pedro Marques 2018 Bixa Travesty (Tranny Fag); Co-Regie: Kiko Goifman, Panorama

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018

Kiko Goifman

Geboren 1968 in Belo Horizonte. Er studierte Anthropologie an der Universidade Federal von Minas Gerais und Multimedia an der Universität von Campinas. Er realisierte Dokumentar-, Experimentalfilme und Videoinstallationen. Bixa Travesty ist der zweite gemeinsame Film mit Claudia Priscilla.

Filmografie

1992 Tereza; Kurzfilm 2003 33; Dokumentarfilm · Morte densa; Dokumentarfilm 2004 Território vermelho; Kurz-Dokumentarfilm 2006 Atos dos homens (Acts of Men); Dokumentarfilm, Forum 2008 FilmeFobia (Film Phobia) 2011 Olhe pra mim de novo (Look at Me Again); Co-Regie: Claudia Priscilla, Panorama 2013 Periscópio (Periscope) 2018 Bixa Travesty (Tranny Fag); Co-Regie: Claudia Priscilla, Panorama

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018