Garbage

Mit einer langen Metallkette ist eine junge, scheinbar stumme Frau an der Wand einer Wohnung festgemacht. Sie wird als Sklavin im Haus des Taxifahrers Phanishwar gehalten, schläft auf einem Tisch und kocht ihm Essen. Phanishwar ist ein glühender Anhänger des rechtsextremen Gurus „Baba“ und verbreitet seinen Hass in den Kommentarspalten sozialer Netzwerke. Eines Tages trifft er die junge Rami, die in Goa untertauchen muss, als sich ein heimlich gefilmtes Sexvideo mit ihr viral im Netz verbreitet. Er wird zu ihrem Fahrer, während er die junge Frau online heimlich stalkt.
Der indische Regisseur Q scheut keine Kontroverse. Schon mit den abgründigen Geschichten in seinem Spielfilmdebüt Gandu erhitzte er die Gemüter. Seine stilsicher inszenierte Rachegeschichte Garbage kreist um zwei Frauen, die unterschiedlichen Formen von Unterdrückung ausgesetzt sind. Q lässt sich bei der Entwicklung der Ereignisse zunächst Zeit und schlägt manchen (queeren) Umweg ein, bis sich die Vorzeichen schließlich radikal ändern. Als weibliches Martyrium in Vergeltung umschlägt, findet der Regisseur drastische Bilder für die filmische Dekonstruktion (indischer) Männlichkeit.
von Q
mit Tanmay Dhanania, Trimala Adhikari, Satarupa Das, Gitanjali Dang, Shruti Viswan, Satchit Puranik
Indien 2018 Hindi 105’ Farbe

Mit

  • Tanmay Dhanania (Phanishwar)
  • Trimala Adhikari (Rami)
  • Satarupa Das (Nanaam)
  • Gitanjali Dang (Simone)
  • Shruti Viswan (Arri)
  • Satchit Puranik (Baba Satchitanand)

Stab

Regie Q
Montage Hina Saiyada
Musik Neel Adhikari
Ton Anuroop Kukreja
Production Design Hina Saiyada
Kostüm Smita Singh
Maske Nagendra Tiwari
Regieassistenz Maitree Muzumdar
Production Manager Ryan Quadros
Produzent*innen Shaailesh R Singh, Hansal Mehta, Q
Koproduzent*innen Hina Saiyada, Dipankar Jojo Chaki

Produktion

Karma Media And Entertainment

Fooyong Film

Q

Geboren 1973 in Kolkata, Indien. Er studierte Kunst an der Universität in Kolkata und arbeitete zwölf Jahre erfolgreich als Werbefilmer, bevor er, inspiriert vom europäischen und japanischen Independent-Film, beschloss, Filme jenseits von Bollywood zu drehen. Er gründete die unabhängige Produktionsfirma Overdose mit Fokus auf sozialen und politischen Themen. Nachdem sein Dokumentarfilm Love in India 2009 mit dem nationalen Filmpreis ausgezeichnet wurde, wurde sein erster Langspielfilm Gandu, der seine Premiere 2011 im Panorama feierte, in Indien verboten. Mit Tasher Desh, Ludo und Brahman Naman feierte er sowohl international auf Festivals als auch auf dem heimischen Markt Erfolge.

Filmografie

2009 Love in India 2011 Gandu (Asshole); Panorama 2013 Tasher Desh (The Land of Cards) 2014 Nabarun 2015 Ludo 2016 Brahman Naman 2018 Garbage; Panorama

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018