Altas Cidades de Ossadas

High Cities of Bone | Hohe Städte aus Totengebein
Karlon, geboren in einem Slum in der Peripherie von Lissabon, hat den kapverdisch-kreolischen Rap maßgeblich mitgeprägt. In dem fiktionalen Film zieht er sich von dem ihm von der Gesellschaft zugewiesenem Platz zurück und verschwindet in den Zuckerrohrfeldern der Umgebung. Regisseur João Salaviza lässt Menschen antreten, die versuchen, Karlon von einer Rückkehr in die Siedlung zu überzeugen.
Das Karlon umgebende Dunkel hellt Salaviza nicht auf, kaum erkennt man den Protagonisten. Fast immer befindet er sich im unteren Drittel der Kadrage, klein im Hintergrund, in der Unschärfe oder wird nur von hinten gezeigt. Er will nicht gesehen werden, raus aus diesem Leben. Er hat alles weggeworfen, was ihn damit verbindet, um ganz allein zu bleiben. Er will einfach nicht.
Widerstand gegen ein System, das keine Luft lässt für die, die nicht wollen. Mit dem Titel des Films, der aus dem Buch „Cahiers d'un Retour au Pays Natal“ stammt, bezieht Salaviza den Begründer der Négritude, Aimé Cesaire, mit ein. Die Bewegung tritt für die kulturelle Souveränität der Afrikaner ein, mit dem Wissen um die Notwendigkeit direkter politischer Aktion.
von João Salaviza
mit Carlos Furtado Gomes, Xama Cabral, Maria do Céu Magalhães, Leonor Ferreira
Portugal 2017 Kreolisch, Portugiesisch 19’ Farbe

Mit

  • Carlos Furtado Gomes (Karlon)
  • Xama Cabral (Xama)
  • Maria do Céu Magalhães (Maria)
  • Leonor Ferreira (Leonor)

Stab

Regie João Salaviza
Buch João Salaviza, Renée Nader Messora, Carlos Furtado Gomes (Karlon)
Kamera Vasco Viana
Sound Design Rafael Cardoso
Mischung Xavier Thieulin
Produzent*innen João Matos, Leonor Noivo, Luísa Homem, Susana Nobre, Tiago Hespanha, Pedro Pinho

Weltvertrieb

Agência – Portuguese Short Film Agency

http://agencia.curtas.pt/ http://agencia.curtas.pt/

João Salaviza

Geboren 1984 in Lissabon. Er studierte an der Escola Superior de Teatro e Cinema in Lissabon und an der Universidad del Cine in Buenos Aires. Seine Kurzfilme Arena (Palme d'Or in Cannes), Cerro Negro (International Film Festival Rotterdam) und Rafa, 2012 mit dem Goldenen Bären der Berlinale ausgezeichnet, wurden auf über hundert Festivals weltweit gezeigt und mehrfach preisgekrönt. Sein Spielfilmdebüt Montanha feierte 2015 auf der Internationalen Kritikerwoche der Filmfestspiele von Venedig Premiere, 2017 folgte mit Atlas Cidades de Ossadas ein weiterer Besuch bei den Berlinale Shorts.

Filmografie

2009 Arena; Kurzfilm 2011 Strokkur; Kurzfilm 2012 Cerro Negro; Kurzfilm · Rafa; Berlinale Shorts 2015 Montanha (Mountain) 2017 Altas Cidades de Ossadas (High Cities of Bone); Berlinale Shorts 2018 Russa

Stand Bio- & Filmografie: Berlinale 2018