Happiness Avenue

Katsuyuki Hirano ist bekannt geworden als Regisseur von „pink eiga" sowie durch seine Fahrrad-Trilogie, in der er extreme Strapazen auf sich nimmt, um völlig allein mitten im eisigen Winter Japans nördlichste Insel Hokkaido auf dem Rad zu durchqueren. Ausdauernd kann man wohl auch Happiness Avenue nennen, den ersten langen Film des damals 22-Jährigen, der eigentlich Comiczeichner werden wollte, über den 8-mm-Film aber zum Adult-Video-Regisseur wurde. In Hiranos Heimatstadt Shizuoka entstanden, zelebriert der auf einem Manga von Katsuhiro Otomo basierende Film eine provokante Performance, die die moralische Enge des Kleinstadtmilieus zu sprengen trachtet. Der Gegner tritt schon in der ersten Szene in Gestalt einer Gruppe Rechtsradikaler auf, die lautstark die Rückgabe der 1945 von Russland annektierten Kurilen-Inseln fordert. Krach können Hirano und seine Truppe (unter ihnen Sion Sono) auch: Kreischend und lärmend ziehen sie in schrillen Kostümen durch die Kleinstadt, tanzen in den Abwasserkanälen und provozieren die Anwohner. Ihre Lautstärke wird nur von dem falschen Recycling-LKW übertroffen, über dessen Lautsprecher man kurzerhand die Auflösung der Regierungspartei verkündet.
von Katsuyuki Hirano
mit Masahiro Sugiyama, Yoko Harada
Japan 1986 93’

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