Ototo

Her Brother
Die junge Gen und ihr Bruder Hekiro leben mit ihrem Vater und ihrer Stiefmutter zusammen. Da diese unter schwerem Rheumatismus leidet, obliegt die tägliche Arbeit um die Familie vor allem Gen. Ihrem rebellischen Bruder, einem Taugenichts, der sich immer wieder in Schwierigkeiten bringt, steht sie mit bedingungsloser Loyalität zur Seite. Die Mutter, eine streng gläubige Christin, fühlt sich in der Familie wenig akzeptiert und beklagt sich gerne über ihr Unglück. Der Vater hat für die Sorgen seiner Familie wenig Gehör. Wenn er nicht ganz schweigt, behilft er sich mit Floskeln. Erst eine schwere Erkrankung Hekiros kann das labile Familiengefüge wieder kitten. „Die Sünden der Eltern, die Sünden der Kinder…“ heißt es – so wenig Partei ergreifend, wie es Kon Ichikawa tut – in einem im Krankenhaus zu hörenden Lied. Erzählt wird indes ganz aus der Sicht von Gen: Sie schwankt zwischen Anpassung und Aufsässigkeit, aber der Familie, die ihr Leben bestimmt, kann sie nicht entkommen. Ichikawa wählte für sein Familiendrama eine gedämpfte Farbpalette, in der das Erdrückende der Familienwohnung mit der Schönheit und dem Freiheitsversprechen der Natur kontrastieren.
von Kon Ichikawa
mit Keiko Kishi, Hiroshi Kawaguchi, Kinuyo Tanaka, Masayuki Mori, Noboru Nakaya, Jun Hamamura, Kyoko Kishida, Takaya Hijikata, Sho Natsuki, Kyoko Enami
Japan 1960 93’

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