Bei Freunden in New Mexico lernt der Schriftsteller Richard Harland die sehr schöne und eigenwillige Ellen Berent kennen. Ihren Heiratsantrag nimmt er nur zu gerne an. Doch im Ehealltag stellen sich Irritationen ein: Ellen fühlt sich durch Richards gehbehinderten Bruder und einen Besuch der eigenen Verwandtschaft eingeengt. Nachdem sie Richard bezichtigt, in Wahrheit die Schwägerin Ruth zu lieben, bekommt ihre Eifersucht pathologische Züge. Ihren Mann wird Ellen mit niemandem teilen. Und wenn sie dafür über Leichen gehen muss … Ein Film noir in Farbe: „Chromatisch überwältigt“ nennt der Filmwissenschaftler Scott Higgins den hilflosen Helden nach seiner ersten Begegnung mit Ellen im Zug, wo ihre aquagrünen Augen mit dem Abteilhintergrund perfekt harmonieren und Richards Verlangen wecken. Der gleiche Farbton wird ihn später noch im Gerichtssaal umfangen. Meisterhaft gelingt es der Technicolor-Kamera, die Spannung zwischen Oberfläche und Subtext zu schüren. Da warnen weiße Roben vor Ellens Eiseskälte, während ihre roten Lippen erotische Bereitschaft signalisieren. Der Film beeinflusste Douglas Sirk, begeisterte Martin Scorsese und hinterließ Spuren noch in Todd Haynes’ Far from Heaven.
von John M. Stahl
mit Gene Tierney, Cornel Wilde, Jeanne Crain
USA 1945 110’