Tough Bond

Viele von ihnen kommen aus Dörfern, in denen der Regen ausbleibt und junge Menschen keine Zukunft mehr haben. Die Straßenkinder lungern in den Städten herum, schlagen sich mit der Suche nach Abfällen durch, die sie noch für ein paar Cent verkaufen können. Notfalls essen sie Reste, die sie mit gierigen Fingern aus dem Müll klauben. Manchmal haben sie auch ihren Spaß, tanzen, albern herum, vergnügen sich in der Disco. Eine kleine Plastikflasche ist immer dabei, hängt an ihrer Nase. Der Inhalt: Tough Bond, ein Klebstoff, allgegenwärtig in vielen Ländern Afrikas. Damit lässt sich das Elend ertragen. Wenn man high ist, spürt man keinen Hunger, keine Kälte, keinen Schmerz. Schonungslos zeigt der Dokumentarfilm das Leben einer verlorenen Jugend in Kenia. Ganz dicht, aber respektvoll gehen die Regisseure an ihre Protagonisten heran, die sie beispielhaft für das Schicksal vieler Afrikaner zeigen. Etliche davon sind noch Kinder, um die sich niemand kümmert. Früher war das einmal anders, als noch traditionelle Gemeinschaften wie die Nachbarschaft oder das Dorf Verantwortung trugen. Heute ist jeder auf sich allein gestellt. Die Politik leugnet das Problem. Es bleibt wenig Raum für Hoffnung.
von Austin Peck, Anneliese Vandenberg USA 2012 83’

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