Letter From an Unknown Woman

Brief einer Unbekannten
Wien um 1900: Lisa liebt den Pianisten Stefan Brand schon seit ihrer Kindheit. Als junge Frau lässt sie sich mit dem Lebemann ein. Was für sie Erfüllung ist, bleibt für ihn eine kurze Affäre. Dass sie schwanger ist, verschweigt sie ihm. Als Lisa, inzwischen längst verheiratet, Stefan wiedertrifft, erkennt er die Frau nicht, die ihn noch immer liebt … Mit seiner Stefan-Zweig-Verfilmung knüpft Ophüls nahtlos an seinen letzten Film in Deutschland an. Wie in Liebelei (nach Arthur Schnitzler, 1933) und mit demselben Kameramann – Franz Planer – erschafft er in ausgeklügelten Kamerafahrten und Schwenks »sein« Wien, das er mit eigenen Erinnerungsstücken ausschmückt: einem Damenorchester, das Strauß intoniert, und einem Besuch im nächtlichen, verschneiten Prater. »Wenn Max Ophüls auf einer Südseeinsel Schiffbruch erlitte, würde er sich gewiss sein privates und persönliches Traumbild Wiens ausmalen. Eines Wiens, das wir nicht kennen, niemals kannten, aber das wir lieben.« (Pem [Paul Markus], 1951). So ist dies nicht nur einer der besten und bedeutendsten Filme Ophüls’ während des Exils, sondern – Zensurauflagen und Studiovorgaben zum Trotz – auch einer seiner persönlichsten.
von Max Ophüls
mit Joan Fontaine, Louis Jourdan, Mady Christians
USA 1948 87’