Fury

Auf der Fahrt nach Washington, wo ihn seine Verlobte erwartet, wird der Tankstellenpächter Joe Wilson von einer Polizeistreife angehalten, die eine Entführung aufklären will. Als man bei Joe einen Geldschein aus dem Lösegeld findet, wird der unbescholtene Mann im Gefängnis der Kleinstadt Strand inhaftiert. Schnell verbreitet sich das Gerücht, ein Kidnapper sei »auf der Flucht« gefasst worden. Aufgebrachte Bürger, die Joe hängen sehen wollen, stürmen deshalb das Gefängnis und zünden es an. Daraufhin finden sich 22 von ihnen vor Gericht wieder. Angeklagt sind sie des vorsätzlichen Mordes. Tatsächlich aber ist Joe noch am Leben. Und nun ist er es, der seine »Mörder« hängen sehen will … Fritz Langs erster Film in Hollywood ist ein vehementes Plädoyer für Rechtsstaatlichkeit und Zivilcourage. Mit seiner Kritik an Lynchverbrechen in den USA klagt der Film zugleich Fremdenfeindlichkeit und einen irregeleiteten »Volkswillen« an. Im Mob spiegeln sich auch Langs Erfahrungen mit der politischen Realität. Peter Bogdanovich: »Die Unholde sind hier, anders als in [seinen] deutschen Epen, keine entstellten Superverbrecher, die aus unterweltlichen Kellern operieren, sondern gutgekleidete Bürger aus der Mitte der Gesellschaft.«
von Fritz Lang
mit Sylvia Sidney, Spencer Tracy, Walter Abel
USA 1936 94’