Confessions of a Nazi Spy

Im Umfeld des »German-American Bund« treffen sich Deutschtümler, Agitatoren und Nazi-Spione. Ihnen drängt sich, in einer pathologischen Mischung aus Fanatismus und Geldgier, der Arbeitslose Kurt Schneider auf. Nach einigen Spitzeldiensten kommt das FBI ihm und einem weitverzweigten Netz von Verschwörern auf die Spur … Ehe sich mit Edward G. Robinsons Auftritt als FBI-Ermittler der Stil der Warner-Bros.-Gangsterfilme durchsetzt, trägt der erste Anti-Nazi-Film aus Hollywood seine Botschaft mit dokumentarischem Gestus vor: »Stranger than fiction …!« Dabei ist er allerdings ganz auf die emigrierten jüdischen Schauspieler angewiesen. Beispielsweise Wolfgang Zilzer, der hier exakt so melancholisch vor seinem »Bock Beer« sitzt wie weiland in der »Kongo-Bar« vorm Rotwein (Razzia in St. Pauli, 1932). Ihm und seinen Kollegen eröffnete sich in den Akzentrollen ein makabres Betätigungsfeld: In den Confessions ist Zilzer ein geständiger Nazi-Agent, den Gesinnungsgenossen verschleppen, foltern und nach Deutschland deportieren. Zilzer, 1982: »Ich hatte keine Wahl. Wenn ich mal was anderes spielen wollte, war das von vornherein entwertet, weil die Leute dachten, das ist doch der Nazi …«
von Anatole Litvak
mit Edward G. Robinson, Francis Lederer, George Sanders
USA 1939 104’