Paul Bowles: The Cage Door is Always Open

Dass Paul Bowles weniger bekannt ist als seine Autorenkollegen William S. Burroughs, Allen Ginsberg oder Jack Kerouac mag daran liegen, dass der publicityscheue Bowles sich Anfang der Fünfzigerjahre nach einem Nomadenleben endgültig in Tanger niederließ. Hier lebte der homosexuelle Schriftsteller und Komponist zusammen mit seiner lesbischen Frau Jane fernab vom Literaturbetrieb. Seine strenge, fast calvinistische Sicht auf die Spezies Mensch und ihre Psyche sowie seine klare Ablehnung des jeweils herrschenden Zeitgeistes unterschieden ihn zeitlebens von den anderen Autoren der Beatgeneration.
Daniel Youngs Dokumentation, die auf den letzten, anrührenden Interviews mit Bowles kurz vor dessen Tod beruht, berichtet von Leben und Werk dieser faszinierenden und komplexen Persönlichkeit, von einer wahrhaft exzentrischen, aber von tiefer Loyalität erfüllten Ehe und natürlich vom glamourösen Mythos Tanger. Anekdoten und Aussagen von berühmten Zeitzeugen und Weggefährten, darunter der brillante Gore Vidal, fügen sich zum facettenreichen Bild eines radikalen, visionären Lebens.
von Daniel Young
mit Paul Bowles, Gore Vidal, John Waters, Bernardo Bertolucci, Ira Cohen
Schweiz 2012 87’

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