Pesn o gerojach

„Hier spricht Moskau! Wir wollen Metall!“ Der junge Arbeiter Afanassjew hört mit seinen Kameraden der Jugendorganisation Komsomol diesen Ruf. Mit riesigem Aufwand stampfen sie das Kombinat von Magnitogorsk aus dem Steppenboden. Dann liefert es Erz, den Rohstoff für die Turboindustrialisierung der Sowjetunion.
Der Holländer Joris Ivens drehte im Auftrag von Meschrabpom-Film diese dokumentarische Symphonie, im Stil der Neuen Sachlichkeit. Die Musik lieferte das Kombinat in Magnitogorsk mit seinen Geräuschen selbst, zusammen mit Hanns Eisler. Ein echter industrial soundtrack, für einen der ersten sowjetischen Tondokumentarfilme. Dsiga Wertow drehte zur gleichen Zeit mit TRI PESNI O LENINE (Drei Lieder über Lenin) einen ähnlichen Tonfilm für das Studio. Beide experimentierten mit dem neuen Medium, doch Ivens ging anders vor: Er inszenierte und verdichtete Situationen. Der Zuschauer soll dialektisch mit Motiven von Steppe und Stadt, Vergangenheit und Zukunft von der kolossalen Aufbauleistung überzeugt werden. Besonders gelungen der Remix aus modernen Tönen – Fabrikgeräuschen, Telefon, Radio und Eislers mitreißender Musik.

Filmkopie: Bundesarchiv-Filmarchiv, Berlin