Gorisont

Horizon | Horizont
Ein melodramatischer Film mit vielen ironischen Anspielungen, mit jüdischen Melodien, pendelnd zwischen Komödie und Trauerspiel. Die Geschichte ist durchweg getragen vom fröhlichen, sportlichen Opportunismus des Helden Ljowa im Spiel des damaligen Stars Nikolaj Batalow, der mit Persönlichkeit und Charme einen abwechslungsreichen Bilderbogen durchwandert: vom zaristischen Russland nach New York und zurück in die junge Sowjetunion. Bei seinen jüdischen Freunden fühlt er sich geborgen, obwohl er selbst seine Religion nicht praktiziert. Trotz aller Anstrengungen, stets getrieben von kreativem, ursprünglichem Gerechtigkeitssinn, gelingt ihm nirgendwo eine soziale Karriere. Und am Ende, nach vielen Jahren freut er sich, dass er wenigstens Lokomotivführer geworden ist.
Solides Unterhaltungskino mit einfühlsamen Genremalereien aus einem New York, wie man es sich damals von Moskau aus vorstellte: Behörden und Chefs, expressiv durchinszenierte Szenen von Gewalt und Plünderung. Ein eigenwilliger Film Lew Kuleschows, dessen Titel auch als Symbol gedacht sein kann.

Filmkopie: Österreichisches Filmmuseum, Wien
von Lew Kuleschow
mit Nikolai Batalow, Jelena Kusmina, Michail Doronin
UdSSR 1933 102’