Saraband

SARABAND ist Ingmar Bergmans letztes Kinowerk. Der als Fernsehproduktion entstandene Film ist motivisch gleichsam eine Zusammenschau seines Œuvres und wie Bachs Cello-Suiten, die den Film begleiten und ihm seinen Namen geben, eher traurig gestimmt und doch kraftvoll.

Ähnlich wie in SCENER UR ETT ÄKTENSKAP (1972/73) steht hier ein Paar im Mittelpunkt. Nach 30-jähriger Trennung trifft es sich zum ersten Mal wieder: Marianne und Johan werden erneut von Liv Ullmann und Erland Josephson verkörpert. Im Prolog und Epilog spricht Marianne direkt in die Kamera und zeigt Fotos aus ihrem Leben. Alles kreist um Anna, die zwei Jahre zuvor verstorben ist und durch ihr Foto nach wie vor präsent ist: Sie war die Frau von Johans Sohn Henrik (Börje Ahlstedt), den Johan zutiefst verachtet, wofür er von Henrik gehasst wird; sie war die Mutter von Karin (Julia Dufvenius), die Henrik aus Verzweiflung über den Verlust Annas an sich bindet; und sie ist offenbar das Objekt der unerfüllten Liebe Johans, der für Marianne nie so intensiv empfinden konnte.

Der Film entrollt sich in zehn Kapiteln: Mariannes unerklärliches Bedürfnis, Johan zu besuchen; der übertriebene Ehrgeiz, den Henrik für seine Tochter, die begabte Cellospielerin Karin hegt; die Kämpfe um Geld und Anerkennung zwischen Vater und Sohn; die überwältigende Angst Johans in der „Stunde des Wolfs“; Henriks Vision vom Tod; Karins Kampf um Befreiung aus der zu engen Bindung. Motive, die Bergman ein Leben lang beschäftigten.
von Ingmar Bergman
mit Liv Ullmann, Erland Josephson, Börje Ahlstedt, Julia Dufvenius
Schweden / Dänemark / Norwegen / Italien / Finnland / Deutschland 2002/03 110’