Jungfrukällan

The Virgin Spring | Die Jungfrauenquelle
Schweden im frühen Mittelalter. Karin (Birgitta Pettersson), die geliebte Tochter des reichen Bauern Töre (Max von Sydow) und seiner Frau Märeta (Birgitta Valberg), reitet in Begleitung der schwangeren Adoptivtochter Ingeri (Gunnel Lindblom) durch den Wald, um Marienkerzen in einer Kirche weihen zu lassen. Ingeri bleibt bei einem heidnischen Zauberer zurück, während Karin weiterreitet. Im Wald trifft sie auf drei Brüder, die Ziegen hüten. Mit ihnen will sie ihr Essen teilen. Zu spät bemerkt Karin die gierigen Blicke der Hirten und versucht zu fliehen. Doch die beiden älteren Brüder holen sie ein und vergewaltigen sie. Anschließend töten sie sie mit einem Stock und stehlen ihre wertvollen Kleider, die die Tat der Brüder später verraten und die alttestamentarische Rache des Vaters auslösen werden.

Dieser wohl archaischste Film Ingmar Bergmans löste erhitzte Diskussionen in Schweden aus, insbesondere, weil die Staatliche Zentralstelle für Filmkontrolle sich weigerte, Schnitte am Film – insbesondere an der Vergewaltigungsszene – vorzunehmen. Visuell – Sven Nykvist führte die Kamera – überzeugt JUNGFRUKÄLLAN mit eindrücklichen Bildern. Hierzu gehören die pure Gewalt der fast in Echtzeit gedrehten Vergewaltigungsszene und die übermächtige Kraft des Vaters, der eine Birke aus der Erde reißt, um seinen nackten Körper mit dem Zweigbündel zu reinigen, bevor er Rache an den Mördern seiner Tochter übt. Neben zahlreichen anderen Preisen wurde der Film mit dem Academy Award als bester fremdsprachiger Film des Jahres 1960 ausgezeichnet.
von Ingmar Bergman
mit Max von Sydow, Birgitta Pettersson, Gunnel Lindblom
Schweden 1959/60 89’