Musik i mörker

Music and Shadows | Musik im Dunkeln
Ingmar Bergman war schon immer darauf bedacht, den gesellschaftlichen Hintergrund seiner Figuren genau zu schildern, dennoch ist MUSIK I MÖRKER einer seiner wenigen Filme, in denen der Klassenunterschied eine zentrale Rolle spielt.

In dieser Adaptation des gleichnamigen Romans von Dagmar Edqvist leistet Bengt Vyldeke (Birger Malmsten), Sohn aus vornehmer Familie, gerade seinen Militärdienst, als er angeschossen und geblendet wird. Dies ist für Bengt besonders tragisch, denn er ist ein hochbegabter Pianist. Er kommt bei seiner resoluten Tante Beatrice unter, wo er von einem Mädchen aus schlichten Verhältnissen liebevoll betreut wird: Ingrid Olofsson (Mai Zetterling), die kaum Bildung genossen hat und ihm nur stockend vorlesen kann. Auch Bengt ist in seiner Entwicklung zurückgeworfen. Er muss sich die Blindenschrift aneignen und das Klavierspielen neu erlernen. Die beiden kommen sich näher, bis Ingrid hört, wie Bengt eine abfällige Bemerkung über sie macht, als die Tante vom Heiraten spricht ...

In dieser frühen Arbeit sucht Bergman bereits nach innovativen Bildern, so etwa in der alptraumartigen Szene im Krankenhaus, bevor Bengt aufwacht: Menschliche Arme versuchen, ihn in den Schlamm hinabzuziehen, und er gleitet durch eine Art Aquarium hindurch. Die Handlung fokussiert sich auf die Psyche der beiden Protagonisten, die sich in entgegengesetzte Richtungen entwickeln müssen, bevor sie wieder zusammenkommen können.
von Ingmar Bergman
mit Mai Zetterling, Birger Malmsten, Bengt Eklund
Schweden 1947/48 88’