Barriere

Boundaries
Neun junge Schauspieler verlassen ihren Alltag in Berlin, um sich in der Provinz für das Sommertheater in einer Kirchenruine zu bewerben. Ein ehemals renommierter Regisseur aus der Schweiz sucht im Laufe einer Probenwoche die Besetzung für die Hauptrollen seines „Hamlets“. Während er bei einer alten Frau privat unterkommt, leben die Schauspieler in einem heruntergekommenen Hotel mit sehr dünnen Wänden.
Es beginnt ein wilder Reigen der Gefühle. Außerhalb ihres Alltags überschreiten die Hotelgäste ständig ihre Grenzen. Neid, Konkurrenz, sexuelle Begierde, Liebessehnsucht, Sinnkrisen machen sich breit. Irgendwann wissen sie selbst nicht mehr, ob sie, anstatt in die Shakespeare-Welt einzutauchen, nicht eher Figuren in einem Tschechow- oder Tennessee-Williams-Stück sind.
Bevor es auf die große Bühne in der Ruine geht, proben sie in einem alten Kino. Timo, der 16-jährige Filmvorführer, wird magisch von der verrückten und offenbar äußerst freien Theatertruppe angezogen. Er nimmt an den Proben teil und saugt jeden ihrer Momente auf. Zwischen ihm und dem Regisseur entwickelt sich sogar eine Freundschaft. Nicht nur, dass er ihm das Fechten beibringt, beeindruckt den Jungen. Er wird zum ersten Mal als Erwachsener wahrgenommen.
Als Timo sich mit seinem neuen Selbstbewusstsein in die eher introvertierte Schauspielerin Sarah verliebt, ist dies der Beginn einer Kettenreaktion. Denn Sarah hat sich gerade von ihrem Freund getrennt und überlegt, ihre Schwangerschaft abzubrechen. In euphorischer Stimmung verliebt sie sich in den braven Familienvater Daniel. Die Zuneigung Timos aber nutzt sie für ein raffiniertes Eifersuchtspiel. Binnen kurzem verwandelt sich die komisch groteske Geschichte in eine Tragödie. Doch wie im wirklichen Leben: Wenn jemand für eine Rolle ausfällt, wird umbesetzt …
von Andreas Kleinert
mit Volkram Zschiesche, Klara Manzel, Jan Dose, Julia Gorr, Matthias Habich
Deutschland 2010 96’

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