Chronik der Anna Magdalena Bach

Chronicle of Anna Magdalena Bach
Anna Magdalena, Johann Sebastian Bachs zweite Frau, erzählt: „Er war Capellmeister, Director derer Cammermusiquen am Anhalt-Cöthenischen Hofe. Mein Vater war Hof- und Feldtrompeter in Weissenfels, und mein Bruder war Trompeter in Anhalt-Zerbst, wo ich so in der Capelle einige Male zu Discretion mitgesungen hatte. Und ich wurde bald als fürstliche Sängerin am Anhalt-Cöthenischen Hofe engagiert. Seine Frau war ein Jahr zuvor gestorben, und aus der Ehe waren drei Söhne und eine Tochter am Leben: Catharina Dorothea, Wilhelm Friedemann, Carl Philipp Emanuel und Johann Gottfried Bernhard. Für Friedemann hatte der Vater ein Clavier-Büchlein angefangen, worinne nach anderen Uebungsstücken weitere Stücke kamen aus denen bald zwey besondere Wercke wurden zum Nutzen der Lehr-Begierigen Musicalischen Jugend. Bald fing er auch für mich ein Clavier-Büchlein an. Er hatte einen gnädigen und Music so wohl liebenden als kennenden Fürsten, bey welchem er auch vermeinete seine Lebenszeit zu beschliessen. Es musste sich aber fügen, dass dieser Serenissimus sich mit einer Berenburgischen Princessin vermählete, da es denn das Ansehen wollte, als ob die musicalische Inclination bey ihm in etwa laulicht werden wollte, zumahln da die neue Fürstin schiene eine amusa zu seyn: so fügte es Gott, dass er nach Leipzig zu Directore Musices und Cantore an der Thomas Schule berufen wurde ...“



Festival-Programmblatt der 18. Internationalen Filmfestspiele Berlin 1968
von Jean-Marie Straub
mit Gustav Leonhardt, Christiane Lang-Drewanz, Joachim Wolf
Deutschland (BRD ab 1949) / Italien 1967/68 94’ empfohlen ab 6 Jahren