PLAY IT AGAIN ...!
„60 Jahre Berlinale mit 40 Filmen zu feiern scheint unmöglich. Die Retrospektive schafft es dennoch“ (die tageszeitung). Die Retrospektive wagte einen weiteren, externen Blick zurück auf die Festivalgeschichte und überließ die programmatische Zusammenstellung dem britische Filmkritiker David Thomson. Mit seiner Auswahl belegte er eindrücklich das Gespür der Berlinale für junge Talente und unkonventionelle neue Wege in der Filmgestaltung. So prägte und veränderte etwa Jean-Luc Godards Debütfilm À bout de souffle die Filmkunst nach 1960 wie kein anderer. Mit Filmen wie Lebenszeichen, dem ersten Film des diesjährigen Jurypräsidenten Werner Herzog, ergaben sich darüber hinaus auch immer wieder festivalgeschichtliche Bezüge und Zusammenhänge. Die filmische Reise durch die Jahrzehnte setzte sich so zu einem imposanten Selbstbild des Festivals voller Diskontinuitäten und Brüche, aber auch Verbundenheiten und langjähriger Beziehungen zusammen.
Mit der Schauspielerin Hanna Schygulla und dem Drehbuchautor und Regisseur Michael Kohlhaase war die Hommage in diesem Jahr zwei Persönlichkeiten gewidmet, denen eine herausragende Bedeutung in der deutschen Filmgeschichte, aber auch in der Festivalgeschichte der Berlinale zukommt.
Bären lieben Honig
Der Wettbewerb war auch 2010 reichhaltig und glamourös mit den neuesten Produktionen aus aller Welt geschmückt. Zahlreiche Regisseure, Schauspieler und Teammitglieder kamen nach Berlin, um ihre Werke zu präsentieren, und die Stars tummelten sich auf dem Roten Teppich. Altmeister Martin Scorsese besuchte die Berlinale, im Gepäck hatte er seinen neuen Film Shutter Island sowie dessen Hauptdarsteller Leonardo DiCaprio, Ben Kingsley, Mark Ruffalo und Emily Mortimer. Der Andrang der Schaulustigen zu den Wettbewerbspremieren riss nicht ab. Ewan McGregor und Pierce Brosnan stellten The Ghost Writer von Roman Polanski vor, der indische Bollywoodstar Shah Rukh Khan ließ die Herzen vieler Fans höher schlagen.