Sommer. Mäßig motivierte Arbeiter der Wiener Stadtgärtnerei pflegen die Parkanlagen am Prater. Hermann, Mitte 20, ist einer von ihnen, aber nach einem Zwischenfall wirft er lustlos das Handtuch. Sein Zimmer bei der Großmutter und den Eltern; eine Frau, die an ihm hängt (und er wohl auch ein bisschen an ihr); die Karikatur eines „engagierten Lyrikers“, der Hermanns Erzählungen als Stoff für seine Arbeiterpoesie missbraucht: Zwischen diesen Figuren und Episoden findet der sympathische Phlegmatiker keinen Ort. Allerdings bleibt auch offen, ob es wirklich Sinn macht, danach zu suchen. „Nachrennen wird’s dir net“, sagt der beflissene Bruder einmal am Küchentisch, als es um die Arbeitssuche geht. „Hoffentlich“, antwortet Hermann. Am dritten Film, den der Kanadier John Cook in seiner Wahlheimat Wien verwirklichte und der 1979 im Forum gezeigt wurde, fallen zunächst die Unterschiede zu den vorherigen ins Auge: Farbe, nach einer Buchvorlage gedreht (dem Roman „Froschfest“ von „Kottan“-Erfinder Helmut Zenker), noch dazu mit einigermaßen stabilem Budget und Kameramann. Aber auch hier sorgen Cooks zärtliche Aufmerksamkeit für die Dialekte, Sprechweisen und Bewegungen der Laiendarsteller dafür, dass der Film das, was an ihm an eine Milieustudie erinnert, weit hinter sich lässt.
von John Cook
mit Hermann Juranek, Franz Schuh, Christa Schubert, Gustav Ernst
Österreich 1978 97’

Zusatzinformationen

Download Zusatzinformationen