Überall ist es besser, wo wir nicht sind

The Grass Is Greener Everywhere Else
Jerzy hat mit seiner Heimatstadt Warschau innerlich längst abgeschlossen. Nichts hält ihn mehr hier. Mit kleinen, dunklen Geschäften schlägt er sich durch, spart für seinen Lebenstraum: die Übersiedlung nach Amerika. Auf seinen letzten Wegen durch die Stadt trifft Jerzy, der abgeklärte Lebenskünstler, ein paar Kumpels. Und er trifft die Kellnerin Ewa. Ohne sich wirklich näher gekommen zu sein, trennen sich die beiden, kurz darauf verlässt Jerzy Polen. Auf dem Weg nach New York liegt West-Berlin. Weiter reicht das Gesparte erst einmal nicht. Auch das nötige Einreisevisum fehlt noch. In der von der DDR umschlossenen „Frontstadt“ bewegt sich Jerzy wieder auf halblegalen Pfaden. Mal jobbt er für einen Catering-Service, mal verdingt er sich als Schuldeneintreiber. Er trifft weitere Polen und Flüchtlinge aus anderen Ländern des Ostblocks. Alle jagen sie, gleich ihm, dem verblichenen Phantom des „Goldenen Westens“ hinterher. Erst als Jerzy erneut Ewa begegnet und sich die beiden zaghaft annähern, bekommt sein trister Alltag so etwas wie einen Antrieb jenseits der ziellosen Suche. Ewa putzt und geht gelegentlich auf den Strich. Für kurze Zeit scheint dem Paar eine Zukunft beschieden, doch diesmal ist es Ewa, die von heute auf morgen verschwindet, ohne eine Nachricht zu hinterlassen. Jerzy resigniert kurz. Dann verfolgt er umso verbissener sein altes Fluchtziel USA. Tatsächlich gelingt ihm bald die Passage nach Übersee, die Metropole New York saugt ihn auf. Als Jerzy eines Tages durch Manhattan streift, hört er plötzlich eine vertraute Akkordeon-Melodie. Er stößt auf ein Lokal mit Landsleuten – und auf jemanden, den er hier nicht erwartet hätte.
von Michael Klier
mit Miroslaw Baka, Marta Klubowicz, Michael Krause
Deutschland (BRD ab 1949) 1989 78’ empfohlen ab 16 Jahren

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