Pedro

Als Pedro Zamora am 11. November 1994 im Alter von 22 Jahren starb, trauerten Menschen in aller Welt um ihn. Bekannt geworden war der in Havan­na geborene junge Mann durch seine Mitwirkung in der MTV-Reality-Show „The Real World: San Francisco“. In das Haus auf der Lombard Street, in dem die Dreharbeiten stattfanden, war er im Februar 1994 eingezogen. Seine Mitwirkung hatte für Aufsehen gesorgt, weil Pedro Zamora HIV-positiv war und seine Homosexualität nicht verbarg. Für das jugendliche MTV-Publi­kum wurde der intelligente, gutaussehende und mit Starpotenzial gesegne­te Latino zur Identifikationsfigur. Seine Anwesenheit in „The Real World“ führte dazu, dass sich die Zuschauer nicht nur in den USA mit Aids befassen mussten, und selbst Bill Clinton erwähnte ihn in einer Rede vor dem Kongress in diesem Zusammenhang als vorbildlich.
Der Spielfilm über Pedro Zamoras Leben schildert seine Kindheit in Havanna als das jüngste von acht Geschwistern, seine Ausreise mit einem Teil der Familie in die USA 1980, den Tod der krebskranken Mutter, sein Wirken als Aids-Aktivist, seine Zeit in „The Real World“ und die kurze Zeit
des Engagements, die ihm danach noch blieb. Mit ihm beeindruckte er nicht nur die eigentliche Zielgruppe, sondern damals schon die Film­produzenten Richard Glatzer und Wash Westmoreland: „Im jungen Alter
von 17 Jahren erhielt er, was damals einem Todesurteil gleichkam – die Diagnose, HIV-positiv zu sein –, und verwandelte dies in positive Energie. Statt in Depressionen zu versinken, engagierte er sich als Aktivist. Er wollte das Bewusstsein der Menschen verändern – und er hat es verändert. Er tut es noch immer.“
von Nick Oceano
mit Alex Loynaz, Justina Machado, Hale Appleman, DaJuan Johnson
USA 2008 93’

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