The Exiles

Wie viele anderer ihrer Generation von „Native Americans“ ist Yvonne in einem Reservat aufgewachsen und dann nach Los Angeles gezogen. Mit ihrem Mann Homer und fünf weiteren jungen Indianern teilt sie sich eine Zweizimmerwohnung. Seit Yvonne schwanger ist, kreisen ihre Gedanken um die Zukunft, ihre eigene und die des Babys. Die Männer hingegen leben von den flüchtigen Kicks, die sie in den rastlosen Nächten auf den Straßen der Downtown und in den Main-Street-Bars finden. Nach jahrelangen Recherchen in der Native American Community von Los Angeles begann Kent Mackenzie 1957 mit seinen Protagonisten die Arbeit an The Exiles. Der drei Jahre später fertig gestellte Film ist einer der ersten – und bis heute wenigen – über junge Indianer in der Großstadt. Für seinen empathischen Dokumentarismus hat Mackenzie poetische Formen fern jeder Romantisierung gefunden. Das zeichnerische Gespür für das nächtliche Los Angeles, die Verwendung von Interviews mit den Darstellern als innere Monologe der Protagonisten und der aus Radios und Jukeboxes einfließende Soundtrack der Rock’n’Roll-Band „The Revels“ machen The Exiles zu einem Meisterwerk von großer Schönheit und Integrität. Mit seiner Restaurierung schließt sich eine weitere Lücke in der Geschichte des unabhängigen Kinos.
Tobias Hering
von Kent Mackenzie
mit Yvonne Williams, Homer Nish, Tommy Reynolds
USA 1961 72’

Weltvertrieb

Milestone Films

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