Corroboree


Der junge Schauspieler Conor hat ein Engagement auf dem Lande. Gemeinsam mit einigen Schauspielerinnen soll er dort nach genauer Anweisung Szenen aus dem Leben Joes, eines todkranken Regisseurs nachspielen. Die Stimmung ist eher frühlingshaft als morbid und mehr und mehr findet sich Conor sowohl in dem Haus, einer Art spirituellen Hotel, als auch im Leben Joes zurecht. Der Filmtitel bezeichnet ein Tanzritual der australischen Aborigines, und Conor wirkt wie ein geladener Gast in einem Ritual, dessen Bedeutung sich ihm nicht sofort erschließt. In der Betonung der Form treffen sich hier Ritual und Film. Hackworth verzichtet wohltuend auf herkömmliche Erzähltricks oder psychologisch eindimensionale und vorhersagbare Filmfiguren. Seine Erzählweise ist eher umkreisend als linear, und in der Doppelung der Rollen und den Momenten des Aus-der-Rolle-Fallens steckt immer auch eine dank des großartigen Ensembles gar nicht kühle Reflexion des Inszenierens an sich. Wenn man an Schillers Begriff des Spieltriebs denkt und darunter die Verbindung von sinnlicher Empfindung und geistiger Durchdringung versteht, dann ist Corroboree ein Spielfilm im besten Sinne, und man wünscht dem Theaterregisseur, er möge nie erwachsen werden.
Anna Hoffmann
von Ben Hackworth
mit Conor O'Hanlon, Susan Lyons, Rebecca Frith, Natasha Herbert, Jethro Cave, Jane McArthur, Margaret Mills, Ian Scott
Australien 2007 96’

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Shoreline Entertainment

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