Full Battle Rattle

In Kalifornien herrscht Krieg: Mitten in der Mojave-Wüste hat das amerikanische Militär zu Ausbildungszwecken einen „virtuellen Irak“ bauen lassen. Eine Milliarde Dollar hat die Einrichtung dieses simulierten Kriegsgebiets gekostet, auf dem sich auch einige hundert Iraker, als Kriegsteilnehmer ausstaffiert, als „Mitspieler“ tummeln. Normalerweise verbringen US-Armee­ein­heiten drei Wochen in diesem Trainingscamp, ehe sie in den Irak abkommandiert werden.
Der Film folgt dem Weg einer Kompanie durch das Ausbildungsprogramm. Ihr „Kampfauftrag“: einen Aufstand der Iraker niederschlagen und das fiktive Dorf Medina Wasl davor bewahren, in den Bürgerkrieg abzugleiten. Beide Seiten des „Konflikts“ kommen im Film zu Wort: Neben den US-Soldaten und dem Oberst, der das Kommando führt, lassen Tony Gerber und Jesse Moss auch Exil-Iraker zu Wort kommen, die auf dem Schlachtfeld als Zivi­lis­ten eingesetzt werden, sowie GIs, die die irakischen „Aufständischen“ verkörpern. Obwohl die umkämpfte Ortschaft eher einer Filmkulisse ähnelt, sind das Engagement aller Beteiligten und ihr emotionaler Einsatz vollkommen echt. Fantasie und Wirklichkeit überlagern sich. Und das bewirkt schließlich auch, dass die anfangs noch als komisch und surreal empfundene Situation allmählich sehr ernsthafte Züge gewinnt – offenbaren sich in der Fälschung doch eine ganze Menge Wahrheiten über die Kriegsführung der US-Armee im Irak. Unversehens wird die „Schlacht um Medina Wasl“ zu einem Sinnbild für all jene militärischen Fehltritte und kulturellen wie religiösen Differenzen, die die Anstrengungen der Amerikaner im Irak immer wieder ins Leere laufen lassen.
von Tony Gerber, Jesse Moss USA 2008 92’

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Films Transit International

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