My Brother's Wedding

Pierce, ein junger Schwarzer in Los Angeles, steckt in einem moralischen Dilemma: Sein erfolgreicher älterer Bruder feiert Hochzeit, er ist als Trauzeuge eingeladen. Am selben Tag findet die Beerdigung seines besten Freundes statt, eines Kriminellen, der kurz nach der Freilassung aus dem Gefängnis brutal umgebracht wurde: An welcher Veranstaltung soll Pierce teilnehmen? Im vergangenen Jahr wurde Charles Burnetts 1977 entstandenes Regiedebüt Killer of Sheep, das als eines der wichtigsten Werke des afroamerikanischen Kinos gilt, im Forum wieder aufgeführt. Daraufhin konnte Burnett auch einen director’s cut seines zweiten Films erstellen. Der 1983 gedrehte My Brother’s Wedding spielt wieder an Originalschauplätzen, auch hier steht keine klassische Geschichte, sondern ein Lebensgefühl im Vordergrund. Pierce arbeitet in der kleinen Reinigung seiner Eltern, die Kunden sind rar, ihre Kleidung zerschlissen. Die Kamera folgt ihm auf seinen Wegen durch das heruntergekommene Schwarzenviertel South Central. Die Strassen sind wie leer gefegt, die Menschen scheinen sich in ihren Häusern verbarrikadiert zu haben, die meisten haben Pistolen in ihren Schubladen. Noch erklingen Blues und Soul und kein Hip-Hop, noch werden keine Goldkettchen und Schnellfeuerwaffen getragen – dennoch kann man My Brother’s Wedding als eine Art Vorläufer des afro-amerikanischen Ghetto-und-Gangsta-Films betrachten.
Anke Leweke
von Charles Burnett
mit Everette Silas, Jessie Holmes, Gaye Shannon-Burnett, Ronald E. Bell
USA / Deutschland 1983-2007 81’

Weltvertrieb

Milestone Films

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