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It Gonna Get Worse
Tschechoslowakei am Ende der 70er Jahre: Um dem Militärdienst zu entgehen, hat Olin einen Aufenthalt in der Psychiatrie provoziert. Nun kehrt er zu seinen Freunden in den Norden zurück. Sie sind allesamt Außenseiter, die für das kommunistische Regime nur Verachtung übrig haben. Ihre Rebellion ist aber keine politische Aktion, sondern rohe Verweigerung, die zu ständiger Konfrontation mit der Staatsgewalt führt.
Der Rausch, den Alkohol und Sex bieten, ist dann auch eher einer der Besinnungslosigkeit als einer der Entgrenzung, denn der einzig radikale Ausweg ist die Flucht in den Westen. Es ist dieses Lebensgefühl zwischen Freiheitssehnsucht und Zynismus, das der Film authentisch beschreibt, und manchmal gelingt es der Schwarzweißkamera, der Trostlosigkeit der kaputten nordböhmischen Industrielandschaft Momente der Utopie abzutrotzen: Jung sein könnte auch einfach bedeuten Spaß zu haben, Bier zu trinken und Lou Reed zu hören. Regisseur Petr Nikolaev weiß aus eigener Erfahrung, dass es solche Biotope wie für westliche Bürgerkinder nicht geben durfte. Wegen eines Kurzfilms über eine ähnliche Jugendszene flog er als Student von der Filmhochschule. Seine Verfilmung des Kultromans von Jan Pelc ist nicht nur historische Momentaufnahme, sondern auch Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie. Eine Herzensangelegenheit also.
Anna Hoffmann
von Petr Nikolaev
mit Karel Zidek, Filip Kankovsky, Tereza Hofova, Mirek Skultety
Tschechien 2006 86’

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