Riza

Riza ist Lastwagenfahrer. Sein LKW ist in der Werkstatt. Riza kann nicht arbeiten und seine Existenz ist gefährdet. Mit allen Mitteln versucht er, Geld für die Reparatur aufzutreiben und schreckt dabei nicht vor einem brutalen Verbrechen zurück.
Ein Gefühl von Isolation und Hoffnungslosigkeit zieht sich durch den Film. Das schäbige Altstadt-Hotel, in dem Riza unterkommt, ist bevölkert von Gestalten, deren Tage von quälendem Warten bestimmt werden. Manchmal sieht man im Fernsehen - es ist die Zeit der Fußball-WM -, dass es auch ein schnelleres, lauteres Leben gibt. Der Moment der Tat, das Verbrechen, mit dem Riza sein Problem löst, wird nicht ausgestellt: Das Hotel, die Menschen und ihre Sehnsüchte sind noch genau wie davor, doch jedes Bild davon spricht nun, mit großer Präzision im Wahrnehmen der Veränderung, von der Schwierigkeit, mit der Sünde zu leben. Mit Riza wird Istanbul auf die Landkarte der ungesühnten Verbrechen eingetragen, näher an Raskolnikoffs Petersburg als an dem London aus Woody Allens "Matchpoint". Es ist nicht die lebendige Metropole der Bars und touristischen Attraktionen, sondern eine Stadt, die sich ebenso sehr wie die Protagonisten des Films in einem Zustand des ungewissen Wartens befindet.
Anna Hoffmann
von Tayfun Pirselimoglu
mit Riza Akin, Nurcan Eren, Hayati Pirselimoglu, Muhammed Cangören, Melissa Ahmedi, Fatih Sevdi, Melih Düzenli, Gürbüz Demir, Emin Bas, Turgay Tanülkü
Türkei 2007 109’

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