Komornik

The Collector
Innerhalb von 48 Stunden vollziehen sich Aufstieg und Fall eines Warschauer „Yuppies“. Lucek Bohme ist als Gerichtsvollzieher für Pfändungen zuständig. Wenn verschuldete Firmen, Institutionen oder Privatpersonen ihren Ver­bind­lichkeiten nicht nachkommen können und zahlungsunfähig sind, ist er zur Stelle, um zu beschlagnahmen, was noch einigen Wert verspricht. Dabei ist er im Umgang mit seinen Opfern immer lässig und arrogant, unabhängig davon, welchen gesellschaftlichen Status sie haben. Seine Tätigkeit gibt ihm das Gefühl von Macht, und allmählich nimmt sein Selbstbewusstsein beunruhigende Ausmaße an.
Eines Tages will er bei einer Familie, die mit Zahlungen im Rückstand ist, ein Musikinstrument beschlagnahmen. Zufällig gehört es der Tochter einer Frau, in die er während der Schulzeit sehr verliebt war. Noch um einiges irritierender ist der Selbstmord eines seiner Opfer. Der junge Mann erhängt sich ausgerechnet im Treppenhaus direkt gegenüber seiner Bürotür.
Die beiden Vorkommnisse bleiben nicht ohne Wirkung auf Lucek. Zum ­ersten Mal beginnt er über seine Arbeit nachzudenken. Doch sein übersteigertes Selbstbewusstsein lässt ihn die Gefahren, die daraus erwachsen, übersehen: Deshalb merkt er auch nicht, dass korrupte Kollegen und Vorgesetzte ihm eine Falle stellen. Unversehens wird er unter dem Tatvorwurf verhaftet, Bestechungsgelder genommen zu haben.
Feliks Falk: „Ich versuche in meinem Film darzustellen, dass der Systemwechsel in Polen nicht automatisch dazu geführt hat, dass soziale Konflikte, Armut, Ungerechtigkeit, menschliche Verfehlungen und Schwächen wie Neid, Rücksichtslosigkeit und Karrierestreben um jeden Preis der Vergangenheit angehören. Mein Film zeigt eine zersetzte Welt, in der Menschen andere unterdrücken. Eine Welt, in der für Schwache kein Platz ist.“
von Feliks Falk
mit Andrzej Chyra, Kinga Preis, Malgorzata Kozuchowska, Marian Opania, Jan Frycz, Grzegorz Wojdan
Polen 2005 93’

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