Das Panorama präsentiert zum 20. Jubiläum im Hauptprogramm und in den Reihen Special, Dokumente und Kurzfilme 34 Spiel-, 18 Dokumentar- und 26 Kurzfilme, an denen 30 Produktionsländer maßgeblich beteiligt sind. Die Auswahl besteht aus 28 Weltpremieren, neun internationalen sowie 15 Europa-Premieren, insgesamt zehn Filme sind Debüts. Elf Produktionen im Panorama werden digital projiziert, zwei davon in High Definition.
Unter den zuletzt eingeladenen Beiträgen finden sich Regienamen wie Rebecca Miller (USA), Ventura Pons (Spanien), Giuseppe Piccioni (Italien), Constantinos Giannaris (Griechenland), Park Chul-soo (Süd-Korea), Nobuhiko Obayashi (Japan), Radu Mihaileanu (Frankreich), Wolfgang Murnberger (Österreich), Andreas Dresen und Lars Kraume (Deutschland).
Unter den Schauspielern, die in Begleitung ihrer Filme erwartet werden, sind Fernanda Montenegro (Silberner Bär 1998 in Central Station), Bai Ling (Mitglied der Internationalen Jury), Daniel Day-Lewis, Don McKellar, Bob Hoskins, Valeria Bruni-Tedeschi, Gilbert Melki, Simon Abkarian, Luigi Lo Cascio, Sandra Ceccarelli, Joely Collins, Malgosia Bela, Matsuzaka Keiko, Harisu, Heike Makatsch, Joachim Król, Josef Hader, Udo Samel und Jürgen Vogel.
Das Panorama-Hauptprogramm eröffnet am 10. Februar im Opernformat mit Redentor (Redeemer) des Brasilianers Claudio Torres: Der Journalist aus armen Hause legt sich mit einem Immobilienhai an, da es ihm um Gerechtigkeit geht. In der Rolle seiner Mutter ist Fernanda Montenegro zu sehen.
Das Panorama Special eröffnet am 11. Februar mit zwei Co-Produktionen. Frankreich/Israel: Va, vis et deviens (Live and Become) von Radu Mihaileanu. Mitte der Achtziger setzt sich ein Flüchtlingsstrom von Äthiopiern nach Sudan in Bewegung. Unter ihnen befinden sich viele äthiopische Juden. Als Israel beschließt, den jüdischen Teil der Flüchtlinge nach Jerusalem zu retten, nimmt eine Jüdin anstatt ihres verstorbenen Sohnes den christlichen Sohn ihrer Freundin mit in die Freiheit.
Frankreich/Deutschland/Türkei/Griechenland: Bulutlari Beklerken (Waiting for the Clouds) von Yesim Ustaoglu. Als Ayshes Schwester stirbt, wird ihr Verhalten zu den anderen Dorfbewohnern am Schwarzen Meer immer undurchschaubarer – bis sich der Schleier ihrer Vergangenheit hebt, die eng verknüpft ist mit der Vertreibung der Griechen aus der Türkei vor 50 Jahren. Die türkische Regisseurin zeigte 1999 Reise zur Sonne (Journey to the Sun) im Wettbewerb.
Panorama Kurzfilm: Vier kompakte Kurzfilm-Programme vervollständigen das Panorama - die Titel sind programmatisch: Funky Desert, Soft Dreamers, War is Not Over und Lost in Vision. Sie sind voller filmischer Entdeckungen, politischer Ansätze und romantischer Fantasie. Von Kurzdokumenten wie Der Mann mit der Pauke - Wolfgang Neuss bis zu Guy Maddins Rückkehr zum Kurzfilm mit Sissy Boy Slap Party und Sombra Dolorosa bieten die Programme eine Reise durch unterschiedlichste Welten.
Der Neuseeländer Taika Waititi, mit Tama tu wieder im Panorama vertreten, gewann 2004 den "Best Panorama Short Film" mit Two Cars, One Night, für den er 2005 zum Oscar nominiert ist. Ebenfalls eine Nominierung erhält Gary McKendry (USA) für seinen diesjährigen Panorama-Beitrag Everything in this Country Must.
In der kinolangen Kompilation Fucking Different! schließlich unterziehen sich achtzehn schwule und lesbische Berliner FilmemacherInnen in fünfzehn Filmen einer Laborarbeit: Filme zu machen über die Sexualität des jeweils anderen Geschlechts. Die Form zu wählen war freigestellt, das Ergebnis wurde ein Füllhorn von Diskussionsvorlagen.
Um den LVT-Manfred Salzgeber-Preis bewerben sich die innovativen europäischen Beiträge. Der Jury gehören an:
Marieanne Bergmann, Leiterin der Förderabteilung, Filmförderung Hamburg
Andrea Weiss, Regisseurin, Autorin, Prof. für Film und Video am City College, City University of New York
Giampaolo Marzi, Leiter des Festival Internazionale di cinema gaylesbico Milano/Italien.
Der TEDDY – Queer Film Preis bei den Internationalen Filmfestspielen Berlin wird am Freitag, 18. Februar, im Kino International in den Kategorien Bester Spielfilm, Bester Dokumentarfilm bzw. Bester filmischer Essay und Bester Kurzfilm vergeben. Präsident der Jury ist Michael Kutza, Gründer und Direktor des Chicago International Film Festival. Weitere Informationen finden Sie unter www.teddyaward.org.
Es folgt die Titelliste in Ergänzung zu den ersten beiden Pressemitteilungen (vom 7.1. und vom 25.1.2005) des Panorama, die man unter www.berlinale.de abrufen kann. Abschließend eingeladen wurden:
Amor Idiota (Idiot Love), Spanien/Andorra
von Ventura Pons
mit Santi Millán, Cayetana Guillén Cuervo, Mercè Pons, Marc Cartes, Jordi Dauder
The Ballad Of Jack And Rose, USA
von Rebecca Miller
mit Daniel Day-Lewis, Camilla Belle, Catherine Keener, Beau Bridges, Paul Dano, Jason Lee, Jena Malone, Susanna Thompson
The Dying Gaul, USA
von Craig Lucas
mit Peter Sarsgaard, Campbell Scott, Patricia Clarkson
Keine Lieder über Liebe (No Songs Of Love), Deutschland
von Lars Kraume
mit Florian Lukas, Jürgen Vogel, Heike Makatsch
Mars, Russische Föderation
von Anna Melikian
mit Gosha Kutsenko, Nana Kiknadze, Artur Smolianinov
Nok-Saek-eui-ja (Green Chair), Republik Korea
von Park Chul-soo
mit Suh Jung, Shim Ji-ho, Oh Yun-hong
Omiros (Hostage), Griechenland/Türkei
von Constantinos Giannaris
mit Stathis Papadopoulos, Theodora Tzimou, Giannis Stankoglou
Riyuu (The Motive), Japan
von Nobuhiko Obayashi
mit Ittoku Kishibe, Masami Hisamoto, Miyoko Akaza, Jun Fubuki, Akira Emoto, Satomi Kobayashi, Yuko Kotegawa, Ayumi Ito, Takahito Hosoyamada
Silentium, Österreich
von Wolfgang Murnberger
mit Josef Hader, Simon Schwarz, Joachim Król, Maria Köstlinger, Udo Samel, Jürgen Tarrach, Rosie Alvarez
Transamerica, USA
von Duncan Tucker
mit Felicity Huffman, Kevin Zegers, Graham Greene, Fionnula Flanagan, Burt Young
Va, vis et deviens (Live and Become), Frankreich/Israel
von Radu Mihaileanu
mit Yael Abecassis, Roschdy Zem
La vita che vorrei (The Life I Want), Italien
von Giuseppe Piccioni
mit Luigi Lo Cascio, Sandra Ceccarelli, Galatea Ranzi
Willenbrock, Deutschland
von Andreas Dresen
mit Axel Prahl, Inka Friedrich, Anne Ratte-Polle, Tilo Prückner, Andrzej Szoda
Presseabteilung
28. Januar 2005