My Father - Rua Alguem 5555

Vati
Belém, Brasilien, 1977. Staubige Hitze liegt über der schäbigen Straße, in der ein junger Europäer zum ersten Mal seinem Vater begegnen soll. Hermann ist 35 Jahre alt, wirkt unsicher und weiß nicht, was er von diesem lange ersehnten Zusammentreffen erwarten soll. Er wuchs auf, ohne zu wissen, wer sein Vater ist. Erst Lügen und Ausflüchte, später Andeutungen und versteckte Hinweise weckten Hermanns Verdacht. Dann die Gewissheit: Sein Vater ist der Mann, der als „Engel des Todes“ gesucht wird, ein Massenmörder, der für Menschenversuche, Folter und Mord in deutschen Konzentrationslagern verantwortlich ist.
Der Mann, auf den er stößt, ist keine personifizierte Bestie. Hermanns Vater ist ein charismatischer Mann, kultiviert, gebildet und vollkommen ungebrochen. Die Vergangenheit, seine Verbrechen, die Flucht und das Leben unter neuer Identität haben keine Spuren in ihm hinterlassen. Er fühlt sich als Opfer und kann es nicht verstehen, dass sein Sohn ihn dazu bringen will, sich freiwillig zu stellen. Ein letztes, langes Gespräch bringt keine Klärung. Hermann verlässt seinen Vater in der Gewissheit, ihn nie wiederzusehen, aber auch mit dem Wissen, schuldig geworden zu sein: Er wird sich mit den Taten seines Vaters niemals abfinden können, aber er wird ihn und seinen Aufenthaltsort auch niemals verraten.
von Egidio Eronico
mit Charlton Heston, Thomas Kretschmann, F. Murray Abraham
Italien 2002 108’

Weltvertrieb

Roissy Films

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